
© Michael Klein
Nachbau des Tisa-Brunnens: Sponsorensuche und eine gute Nachricht
Innenstadt Dorsten
Nach dem Abbau des maroden Tisa-Brunnens auf dem Marktplatz von Dorsten schreiten die Planungen für den Nachbau auf dem Kirchplatz voran. Eine Schwierigkeit dabei wurde jetzt ausgeräumt.
Im Schatten des St. Agatha-Kirchturms, auf der Platzseite vor dem Alten Rathaus, soll der Nachbau des ehemaligen Marktplatz-Brunnens der Künstlerin Tisa von der Schulenburg (Schwester Paula) seinen Platz finden. Für diese von der Kirchengemeinde ins Spiel gebrachte Kompromisslösung hatte sich der Rat der Stadt nach teils heftigen emotionalen Diskussionen im Sommer entschieden. Die Altstadtschützen übernehmen einen großen Teil der Kosten für die Replik - suchen aber noch Sponsoren, die einen Beitrag leisten wollen.
Wer sich dabei finanziell besonders ins Zeug gelegt, der darf mit einer besonderen Dreingabe rechnen: „Wer mehr als 500 Euro spendet, bekommt zusätzlichen den Zweitabdruck einer Brunnen-Reliefplatte“, verspricht Schützenoberst Hendrik Schulze-Oechtering.
104.000 Euro werden für den Nachbau laut ersten Kostenvoranschlägen benötigt. Der Schützenverein Altstadt hatte im August dafür erfolgreich einen Zuschuss-Antrag über den Altstadtfonds des Stadtumbau-Programms „Wir machen Mitte“ gestellt. Er wurde einstimmig bewilligt. 50 Prozent kommen aus diesem Zuschusstopf, den Rest müssen die Schützen als Eigenanteil zusammentragen.

Die Pumpentechnik für den Brunnen wird vom Keller des Optikers Schulte-Repel aus geregelt. © Privat
„Dafür wurde uns aus unterschiedlichen Quellen schon Unterstützung fest zugesagt, aber etwas Hilfe aus der Bürgerschaft könnten wir noch gut gebrauchen“, so Schulze-Oechtering. Wer spenden möchte, kann die Summe auf das Konto des Hilfsvereins „Dorsten dankt(t) Dir“ einzahlen - „wir als Schützenverein können nämlich keine Spenden-Quittungen ausstellen“.
Pumpentechnik im Keller
Hendrik Schulze-Oechtering hofft, dass die Gesamtkosten womöglich sogar geringer ausfallen als gedacht. Denn die Installation der Pumpentechnik wird deutlich unkomplizierter als befürchtet. Denn es gibt eine gute und überraschende Nachricht: Marcus Schulte-Repel, Inhaber des nur ein paar Meter vom neuen Brunnenstandort entfernten Optiker-Geschäfts, stellt seinen Keller dafür zur Verfügung.
Heißt: Die bislang für den alten Brunnen-Standort praktizierte technische Versorgung vom Keller des C&A-Gebäudes am Markt aus ist nicht mehr notwendig. „Das wird den baulichen Aufwand erheblich reduzieren“, freut sich Hendrik Schulze-Oechtering.

So sah der Tisa-Brunnen im Original aus. © Privat
Man müsse nicht das neu verlegte Marktplatz-Pflaster im Bereich des früheren Brunnenplatzes aufreißen, um an die dort im Untergrund liegenden Leerrohre zu gelangen, auch der Durchbruch durch die frühere und noch im Boden befindliche Toilettenanlage zwischen Pizzeria O`Pazzo und Altem Rathaus sei nicht mehr nötig. Marcus Schulte-Repel erklärt sich auch dazu bereit, zehn Jahre lang die Strom- und Wasserkosten für den Tisa-Brunnen-Nachbau zu übernehmen.
Aufbau im Frühjahr 2022
Schulze-Oechtering erklärt, dass witterungsbedingt in diesem Jahr nicht mehr mit dem Aufbau der Brunnen-Replik an dieser Stelle zu rechnen sei, erst im Frühjahr. Dennoch müssen alle nötigen Vorarbeiten bis Jahresende beendet sein, damit das Projekt mit dem Land als Fördergeber abgerechnet werden kann.
Heißt: Nicht nur die Keller-Technik wird installiert. Auch der Brunnenkörper wird in den nächsten Wochen bei dem damit beauftragten Dorstener Betonteil-Unternehmen Voßbeck-Elsebusch hergestellt. „Dort werden auch die jeweiligen Bild- und Schrift-Reliefplatten gedruckt und fertig montiert.“ Diese würden so auf die Betonwanne platziert, dass man im Falle des Falles problemlos auf die Technik zugreifen kann.
Auch die Wasserrohre sollen bis Jahresende unter dem Pflaster des Kirchplatzes gelegt sein. „Und das nur in einer Tiefe von 30 Zentimetern“, sagt Schulze-Oechtering. Aus zwei Gründen. Auf Bodenfrost müsse man keine Rücksicht nehmen, „der Brunnen ist in den Wintermonaten sowieso nicht in Betrieb“. Außerdem befand sich ganz früher ein Friedhof im Bereich des Kirchvorplatzes. „Und wir wollen nicht so tief graben lassen, dass wir dabei unliebsame Begegnungen machen.“
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Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
