
© Manuela Hollstegge
Nach mehr als zwei Jahren: Spielplatz wird endlich erneuert
Spielplatz
Nach zwei Jahren wird ein Dorstener Spielplatz endlich saniert. Nach Kritik an fehlenden inklusiven Geräten rät die Stadt Bürgern, bei anderen Spielplätzen frühzeitig Wünsche anzumelden.
Gute Nachrichten für alle Kinder im Dorstener Stadtteil Hardt: Endlich tut sich etwas am Spielplatz Marderweg. Dieser war seit mehr als zwei Jahren kaum noch nutzbar, große Bereiche waren eingezäunt, Spielgeräte abgebaut. Anwohner hatten sich darüber beschwert.
Nach einer Bürgerbeteiligung war schon länger klar, dass die Stadt den beliebten Spielplatz für 60.000 Euro neu gestalten wird. Lange Lieferzeiten bei den Spielgeräteherstellern hatten dann jedoch für Verzögerungen gesorgt. Jetzt sind endlich die Bagger angerückt, einige Spielgeräte stehen bereits.
„Das neue große Spielgerät wurde nach einer Bürgerbeteiligung ausgewählt. Hier ist die Verbindung zum Röhrenhügel ein wesentlicher Wunsch gewesen. Das Spielgerät besteht aus einem Turm, der über eine Hängebrücke erreichbar ist, mit Rutsche, Klettermöglichkeiten und einem Sandspielbereich“, erklärt Stadtsprecher Ludger Böhne.
Neu aufgestellt werden außerdem eine Nestschaukel, ein Sandbagger sowie eine Sitzgruppe. Die Röhre, die dafür sorgt, dass der Spielplatz bei vielen Dorstenern als „Röhrenspielplatz“ bekannt ist, sowie die Turmrutsche bleiben erhalten. Die Eingänge der Röhre sollen als Weidenhecke gestaltet werden. Der Hügel erhält zwei Treppen aus Palisaden - eine davon mit einem Hangelseil an Holzpfosten. Laut Böhne ist die Eröffnung des Spielplatzes im Frühjahr geplant.

Noch ist der Spielplatz Marderweg eine große Baustelle - im Frühjahr soll er jedoch eröffnet werden. © Manuela Hollstegge
Eine Dorstenerin hatte bei Facebook kritisiert, dass bei der Neugestaltung des Hardter Spielplatzes kaum Möglichkeiten für ihr Kind, das im Rollstuhl sitzt, geschaffen worden seien. Generell gebe es in Dorsten sehr wenig Spielgeräte, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet seien, schrieb sie.
„Zumindest die große Federwippe auf dem Spielplatz Marderweg ist barrierefrei zu erreichen“, so Ludger Böhne. Er verweist auch auf die Planungen zum neuen Spielplatz Marienstraße, der in Teilen eine größere Nutzbarkeit der Spielgeräte für behinderte Kinder vorsehe. Auch sei der Bürgerpark Maria Lindenhof mit besonderem Augenmerk auf Inklusion gestaltet worden.
Inklusive Spielgeräte oft ungeeignet
Leider sei es jedoch so, dass insbesondere Spielgeräte mit Bewegung für Rollstuhlfahrer fast nie für öffentliche Spielplätze geeignet seien. Das liege daran, dass sie einer Beobachtung bedürften und für andere Kinder oft nicht sicher seien. „Dieses Problem erkennen aber immer mehr auch die Spielgerätehersteller, sodass darauf zu hoffen ist, dass das Angebot verwendbarer Geräte größer wird“, sagt der Stadtsprecher.
Für die Stadt sei es aber häufig auch schwierig abzuwägen, auf welchen Spielplätzen behindertengerechte Geräte sinnvoll seien. Um das besser einschätzen zu können, sei es wichtig, dass Betroffene das städtische Angebot zur Bürgerbeteiligung vor der Erneuerung eines Spielplatzes nutzen würden.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
