© Guido Bludau
Staugefahr in einer Baustelle: Auf der B 58 gilt Tempo 30
Baustelle
Wegen einer Baustelle gilt auf einem Abschnitt der B 58 zwischen Wulfen und Haltern ab sofort Tempo 30. Der Grund sind aber nicht etwa Straßenschäden.
Bis vor wenigen Tagen galt hier eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Doch nun müssen sich täglich tausende Fahrzeuge mit Tempo 30 über die Bundesstraße 58 quälen. Die Fahrbahn ist in beide Fahrtrichtungen verlegt worden. Es drohen auch wegen des Lkw-Verkehrs zwischen A 43 und A 31 immer wieder Staus.
Grund für die Verkehrsbehinderung: Auf der ehemaligen Schachtanlage Wulfen, die inzwischen „Industriegebiet Große Heide“ heißt, haben die Bauarbeiten für das neue Logistikzentrum des US-Weltkonzerns Levi Strauss & Co. begonnen. Ab April 2024 sollen von Wulfen aus bis zu 55 Millionen Teile jährlich in den europäischen Markt geliefert werden. Ende März soll die Grundsteinlegung erfolgen.
In dem Industriegebiet laufen seit Wochen die vorbereitenden Arbeiten, die auch vor der B 58 nicht Halt machen. In Richtung Wulfen und in Richtung Haltern müssen neue Abbiegespuren zu Levi‘s eingerichtet werden - zunächst für Baustellenfahrzeuge, später für die Transporter des Jeans-Riesen. Deshalb sind aktuell die Fahrspuren der Bundesstraße verlegt worden.
Leidtragende der neuen Verkehrsführung ist zurzeit auch die Baumaschinen-Firma Badde auf der anderen Straßenseite. Die direkte Zufahrt ist gesperrt, die firmeneigenen Schwertransporter und Kunden rollen über einen Umweg auf die B 58 oder zum Betriebsgelände.
Anwohner fürchten mehr Lkw-Verkehr
„Mit der Übergabe der Baugenehmigung ist einer der wichtigsten Schritte für die Umwandlung des ehemaligen Zechenareals in Wulfen zum modernen Gewerbe- und Industriegebiet getan“, sagte Michael Kalthoff, Finanzvorstand der RAG Aktiengesellschaft und Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, vor wenigen Tagen. Anlieger der B 58 fürchten indes, dass der Lkw-Verkehr auf der wichtigen Tangente zwischen Haltern und Dorsten weiter zunehmen wird.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
