Nach dem Sturm: Dienstag ist wieder Schule, die Müllabfuhr in Dorsten holt nach
Sturmtief „Sabine“
Sturmtief „Sabine“ hat sich in der Nacht zu Montag über Dorsten und den Nachbargemeinden ausgetobt. Inzwischen ist die Ruhe nach dem Sturm eingekehrt, die Lage normalisiert sich.

Am Himmelsberg in Wulfen-Barkenberg stürzte ein Baum auf ein Mehrfamilienhaus. Mitarbeiter der städtischen Gärtnerei zersägten ihn. © Guido Bludau
Der Schulbetrieb findet am Dienstag in Dorsten und in den Nachbargemeinden wieder nach regulärem Stundenplan statt. Auch die Müllabfuhr nimmt nach eintägiger Pause in Dorsten die Arbeit wieder auf. Der Montagsbezirk wird am Dienstag abgefahren, der Freitagsbezirk letztlich am Samstag.
Aktualisierung um 14.44 Uhr
Die Nordwestbahn will „in Kürze“ den Betrieb auf der Linie RB 45 („Der Coesfelder“) wieder aufnehmen. Das teilte das Unternehmen auf seiner Homepage mit. Der RE 14 („Der Borkener“) fährt seit dem Vormittag von Essen über Dorsten nach Borken, allerdings zeitweise mit deutlicher Verspätung. Auch die Emschertalbahn von Dorsten nach Dortmund ist wieder in Betrieb.
Aktualisierung 12.40 Uhr
Anders als beim Gymnasium St. Ursula ist am Montag nicht ein einziger Schüler zum Gymnasium Petrinum in Dorsten gekommen. Das bestätigte Schulleiter Markus Westhoff inzwischen. Die endgültige Entscheidung, dass nur für die Lehrer Anwesenheitspflicht besteht, war erst am Sonntagmittag gefallen. Die für Montag geplante Informationsveranstaltung für die Q1 und das Ehemaligentreffen sind ebenfalls abgesagt worden. Am Dienstag findet wieder regulärer Unterricht statt.
Aktualisierung um 11.55 Uhr
Rückblickend sagt die Schermbecker Feuerwehrsprecherin Ellen Großblotekamp zum Sturmtief „Sabine“: „Der Hype, der darum gemacht wurde, hat sich so nicht bestätigt.“ Neun Einsätze hatte die Schermbecker Feuerwehr - neben umgestürzten Bäumen und abgerissenen Ästen war es auch die überschwemmte Unterführung der Östricher Straße. „Ein Gulli hatte sich zugesetzt, das Wasser stand an der tiefsten Stelle etwa 30 Zentimeter hoch“, so Großblotekamp. Die Straße musste deshalb gesperrt werden, bis das Wasser abgelaufen war.
Aktualisierung um 11.16 Uhr
Am Bahnhof in Dorsten geht derzeit nichts. Die RB 45 („Der Coesfelder“) fährt derzeit nicht, weil nach Angaben der Nordwestbahn „Erkundungsfahrten zur Streckenbeschaffenheit“ notwendig sind. Einen Schienenersatzverkehr gibt es nicht. Der RE 14 („Der Borkener“) ist mit erheblichen Verspätungen unterwegs. Die Emschertalbahn nach Dortmund fährt derzeit auch nicht.

Die Emschertalbahn fuhr am Vormittag nicht von Dorsten nach Dortmund. © Stefan Diebäcker
Aktualisierung um 10.39 Uhr
An der Gesamtschule Schermbeck ist heute von insgesamt 1135 Schülern exakt einer erschienen. Laut Schulleiter Norbert Hohmann habe der Fünftklässler, dessen Eltern keine andere Betreuungsmöglichkeit hatten, morgens gefragt: „Wo ist denn meine Klasse?“ Da viele Kolleginnen aber ebenfalls ihre Kinder mitgebracht hatten, würden die Kinder derzeit mit den zur Betreuung abgestellten Lehrern und Lehrerinnen spielen. „Die rutschen hier gegenüber mit den Kleinen über den Boden - die Stimmung ist gut“, so Hohmann. Die Fachkonferenzen würden die Zeit jetzt für Planungen nutzen, „die Chemiker machen die Sammlung sauber“ und Hohmann selbst erarbeitet mit anderen gerade einen Inklusionsplan.
Aktualisierung um 10.30 Uhr
Das Sturmtief „Sabine“ traf Bottrop weniger stark als befürchtet. Bis Mitternacht wurden 25 Einsätze abgearbeitet. In der Mehrzahl wurden umgestürzte Bäume beseitigt sowie lose Dachziegel gesichert. Verletzt wurde niemand, größere Sachschäden entstanden nicht.
Bereits im Laufe des Nachmittags war die Forststraße zwischen Burenbrock und Hoheheideweg gesperrt worden. Hier drohten mehrere Bäume umzustürzen. Da es während des Sturms zu gefährlich war, im Wald zu arbeiten, wurde die Straße komplett gesperrt. Hier wird im Laufe des Montags entschieden, wann die Straße wieder freigegeben werden kann.
Aktualisierung um 10.24 Uhr
Auch bei der Schermbecker Feuerwehr ging es bei den neun Einsätzen größtenteils um umgefallene Bäume, die Straßen blockierten. Doch auch eine überschwemmte Unterführung an der Östricher Straße machte den Feuerwehrleuten am Sonntagabend zu schaffen.
Aktualisierung um 10.18 Uhr
Die Feuerwehr Dorsten spricht im Morgen-Update von einer „relativen ruhigen Nacht“. Die Hauptamtliche Wache war noch einmal um 0.24 Uhr zu einem ausgelösten Heimrauchmelder am Dörk’s Kamp unterwegs. Ab 5.09 Uhr wurden zwei Einsätze mit dem Löschzug Lembeck im Wiesental und Strock abgearbeitet. Einen weiteren Einsatz gab es für die Hauptamtliche Wache um 8.55 Uhr auf der Lehmbergstraße. „In der Hoffnung, dass sich die Lage beruhigt, verbleiben wir erst einmal mit der Bitte, sich draußen weiterhin umsichtig zu bewegen.“
Aktualisierung um 10.13 Uhr
Die Sturmbilanz der Raesfelder Feuerwehr liegt vor: „Wir hatten in der Zeit von Sonntag, 16.30 bis 0 Uhr fünf unwetterbedingte Einsatzstellen. Hier galt es in erster Linie Bäume und Äste von den Straßen zu beseitigen und bei einer Einsatzstelle, musste Absperrmaterial vom Straßenrand entfernt werden“, so Feuerwehrchef André Szczesny. Die Straßen Hörnefort, Homerstraße, B 224 und die Rhader Straße waren betroffen. Szczesny: „Alles im allem blieb es im Gemeindegebiet recht ruhig“
Aktualisierung um 9.50 Uhr
Am St. Ursula-Gymnasium in Dorsten sind heute Morgen exakt drei Schüler erschienen, deren Eltern sie nicht betreuen konnten. „Sie sind im Lern- und Bildungszentrum und arbeiten an Aufgaben“, bestätigte Schulleiterin Elisabeth Schulte Huxel. Das Lehrerkollegium war um 9 Uhr vollständig zum Dienst erschienen. Bis mittags wird an Fachthemen gearbeitet oder in der Arbeitsgemeinschaft „Digitalisierung“. Am Dienstag ist wieder regulärer Unterricht.
Aktualisierung um 9.14 Uhr
Durch das Sturmtief „Sabine“ gab es seit Sonntag im gesamten Kreis Wesel rund 130 Einsätze. Rund 950 Einsatzkräfte wurden alarmiert. Die meisten Einsätze konzentrierten sich auf umgestürzte Bäume. In Schermbeck verzeichnete die Feuerwehr neun Einsätze.
Aktualisierung um 8.25 Uhr
Bis in die Morgenstunden sind die Feuerwehren im Kreis Recklinghausen zu etwa 170 Einsätzen ausgerückt – hauptsächlich wegen abgebrochener Äste, umgestürzter Bäume oder losen Fassaden- und Dachteilen. Eine Bilanz, die nicht, wie zunächst befürchtet, an die vergangener Stürme wie Kyrill, Ela oder Friederike anknüpfen kann. Derzeit laufen noch mehrere Einsätze. Die Leitstelle rechnet damit, dass vermehrt Meldungen kommen werden, wenn es hell wird.
Die erste Bilanz um 6.40 Uhr
„Das war heute ein anstrengender und ereignisreicher Tag für die Feuerwehr Dorsten“, sagte Feuerwehr-Pressesprecher Dirk Heppner nach Mitternacht. „Zu Spitzenzeiten waren 223 Einsatzkräfte in den acht Einheiten alarmiert, außerdem 34 hauptamtliche Kräfte in der Hauptwache und die Verpflegungstruppe.“

In der Hauptfeuer- und Rettungswache an der Wienbecke wurden ab den Nachmittagsstunden alle Einsätze für das Stadtgebiet Dorsten abgearbeitet. An „normalen“ Tagen werden die Einsätze von der Kreisleitstelle der Feuerwehr in Recklinghausen aus vergeben und geplant. © Guido Bludau
Bis Mitternacht verzeichnete die Feuerwehr Dorsten 19 wetterbedingte Einsätze und die üblichen Einsätze des Rettungsdienstes. Der Rauchmelder einer Wohnung schlug Alarm, außerdem wurden die Wehrleute wegen einer verschlossenen Tür gerufen.
Heppner bestätigte, dass es keine Verletzten gegeben habe und auch alle Einsatzkräfte gesund zurückgekehrt seien. „Das Einsatzaufkommen und die Schäden des Orkantiefes haben sich nach bisherigen Erkenntnissen zum Glück in Grenzen gehalten.“

So wie hier im Gerätehaus Wulfen waren alle acht Gerätehäuser und die Hauptfeuerwache besetzt. © Guido Bludau
Alle acht Löschzüge der Feuerwehr Dorsten waren gegen 17.30 Uhr in ihren Gerätehäusern in Bereitschaft versetzt worden. Bis dahin hatte die hauptamtliche Wache die Einsätze noch alleine bewältigen können. Da aber gegen Nachmittag gleich mehrere zeitaufwendige Einsätze parallel aufgelaufen waren, wurden auch die freiwilligen Einheiten hinzu alarmiert.
Zwischenzeitig konnte sich die Mannschaften hier auch mit Essen und Getränken stärken, da die Einsatzbereitschaft bis nach Mitternacht aufrecht gehalten wurde. Gegen 0.20 Uhr war dann die Einsatzbereitschaft aufgelöst worden.
Baum stürzte auf Mehrfamilienhaus
Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Polizei rückten auch die Mitarbeiter der städtischen Gärtnerei aus. Am Himmelberg in Wulfen-Barkenberg beispielsweise stürzte am späten Sonntagabend ein massiver Baum auf ein Mehrfamilienhaus. Ein Team der städtischen Baumpfleger zerlegte den Baum mit Kettensägen, anschließend wurde noch ein Fußweg freigeräumt und begehbar gemacht.

Auch am Hellweg Baumarkt an der Halterner Straße hat der Wind seine Spuren hinterlassen. Verkaufsständer für Bauzäune wurden umgeweht und mindestens eine Gartenhütte wurde in Mitleidenschaft gezogen. © Guido Bludau
Die heftigen Sturmböen am Sonntagabend rissen die großflächige Plane am Zechenturm an der Fürst-Leopold-Allee los. Der Turm war für Renovierungsarbeiten komplett verhüllt worden. Die Straßen in Windrichtung wurden von der Polizei und Feuerwehr komplett gesperrt. Auch am Hellweg Baumarkt an der Halterner Straße hat der Wind seine Spuren hinterlassen. Verkaufsständer für Bauzäune wurden umgeweht, und ein mindestens eine Gartenhütte wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Feuerwehrsprecher Dirk Heppner freute sich mit seinen Kameraden über die zahlreichen Danksagungen, die über die Sozialen Medien kamen. „Das tut doch auch mal ganz gut nach so einem anstrengenden Tag.“
Der Sturm hatte auch Auswirkungen auf die Zustellung der Tageszeitung. 32 Bezirke konnten nicht beliefert werden. Daher haben wir die digitale Montagausgabe für jederman freigeschaltet. Auch am Dienstag gibt es das ePaper kostenlos.