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Historien-Spektakel: Dorsten bekommt sein erstes Mittelalter-Treiben
Bürgerpark
Ritter, Gaukler, Musiker und Händler mit altertümlichen Waren sollen im Spätsommer Dorsten bevölkern. Denn im Bürgerpark findet erstmalig ein zwei-tägiges „Mittelalter-Treiben“ statt.
Ein solches Historien-Spektakel hat es in Dorsten bislang noch nicht gegeben - doch am letzten August-Wochenende ist es endlich soweit. Erstmals soll an zwei Tagen ein großes „Mittelalter-Treiben“ mit durchgehendem Lager stattfinden.
Am 27. und 28. August werden Ritter, Minnesänger, Handwerker und holde Maiden die Wiesen und Wege des Bürgerparks Maria Lindenhof bevölkern.
„Mit den Planungen bin ich noch ganz am Anfang“, will Organisator Marcus Rehagel noch nicht allzu viel verraten. Immerhin: „Sechs, sieben Lager mit jeweils 10 bis 15 Leuten haben sich bereits angemeldet, auch aus Dorsten ist eines dabei.“
Sie werden alte Handwerkstechniken präsentieren und Einblicke in das alltägliche Leben jener Zeit präsentieren. Und auch über Nacht im Bürgerpark campieren und dabei aufpassen, dass Stände und andere Aufbauten unbehelligt bleiben.
Mit den „Bructeria Pipes and Drums“ hat Marcus Rehagel bereits die erste Musikgruppe engagiert, mit weiteren Künstlern, Gauklern, Rittern und so weiter steht er in Verhandlungen. Auch erste Anbieter von traditionellen Speisen und Getränken sowie Händlern, die in ihren Hütten Schmuck, Schmiede-Erzeugnisse oder Felle verkaufen, haben schon zugesagt.
„Gutes Netzwerk“
„Ich habe ein gutes Netzwerk in dieser Szene“, sagt der Dorstener. Denn als Inhaber der Veranstaltungsagentur „Terra Anno“ hatte er in Vor-Corona-Zeiten bereits mehrere Mittelalter-Märkte und ein großes Mittelalter-Festival in Borken organisiert. Das hatte er auch in diesem Jahr wieder am Borkener Pröbstingsee vor, „doch ein Mitbewerber hatte die gleiche Idee“.

Auch für traditionellen Speis und Trank wird gesorgt sein. © Miso.Blogphoto
Einer drohenden Terminkollision umging der Dorstener, indem er kurzfristig in seiner Heimatstadt anfragte und bei Hans Kratz (Vorsitzender des Bürgerpark-Vereins) auf offene Ohren stieß. Rehagel hatte zu Ostern im Park bereits eine erfolgreiche Ostereier-Aktion für Dorstener Kinder veranstaltet.
Zudem war der Bürgerpark bereits vor zwei Jahren sowieso für ein solches mehrtägiges Mittelalter-Event vorgesehen. Die Mitte-Konferenz hatte seinerzeit schon 3000 Euro als finanzielles Zubrot zur Verfügung gestellt. Doch wegen der Corona-Krise wurde der geplante Mittelalter-Markt zunächst verschoben und dann gänzlich abgesagt - der Zuschuss verfiel.
Dass nun von anderer Seite ein neuer Anlauf gestartet wird, freut Sabine Fischer. Die Leiterin der Stadtagentur Dorsten will das „Mittelalter-Treiben“ nach Kräften unterstützen. „Das bringt noch einmal ganz neue Besuchergruppen in den Park“, sieht sie in der Veranstaltung eine Menge Stadtmarketing-Potential.
„Tag der Hanse“ integrieren
Sie hofft, dass das Mittelalter-Treiben eine feste Eirichtung wird. Sie könnte sich vorstellen, dass womöglich die Aktivitäten zum „Tag der Hanse“ integriert werden, der bislang immer im Mai in der Innenstadt begangen worden war.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
