Ein Hotel mit 40 Doppelzimmern soll Im ersten und zweiten Obergeschoss des ehemaligen Fürst-Leopold-Verwaltungsgebäudes neben Lohnhalle und Zechenkaue entstehen.

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Millionenprojekt: Neues Hotel mit 40 Doppelzimmern kommt auf das Zechengelände in Dorsten

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Die Arbeiten sind gestartet: Auf zwei Etagen wird in einem denkmalgeschützten Gebäude im Creativ-Quartier Fürst Leopold ein Hotel errichtet. Auf die Lohnhalle kommen einige Änderungen zu.

Dorsten

, 13.03.2020, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zu Zechen-Zeiten wurde hier in dem hallenartigen Gewölbe nach dem Einsatz unter Tage das „bergmännische Geleucht“ der Kumpel geladen, gewartet und aufbewahrt. In der Etage darunter hatten die Mitarbeiter der Bergwerks-Verwaltung ihre Räumlichkeiten.

Seit Jahren schon stehen die riesigen alten Arbeitsräume leer - doch schon bald sollen Übernachtungsgäste hier ihre Zimmer beziehen können.

40 Doppelzimmer geplant

Denn in der denkmalgeschützten früheren Verwaltung der Schachtanlage Fürst Leopold und in der historischen Lampenstube entsteht in den kommenden Wochen und Monaten ein Hotel.

40 Doppelzimmer, darunter zwei Suitenräume, „alles mit Drei- bis Vier-Sterne-Komfort“, sagt Vanessa Tempelmann, die als Vorstandsmitglied der Ruhrstadt-Stiftung für die Öffentlichkeitsarbeit des Creativ-Quartiers Fürst Leopold zuständig ist.

Jeweils 500 Quadratmeter groß

In der ehemaligen Lampenstube ist zudem ein 80 bis 100 Quadratmeter großer Seminarraum geplant. Das alles auf jeweils 500 Quadratmetern in den beiden Obergeschossen über dem Buffet-Restaurant „Factory“.

Auch die historische Lampenstube wird in Hotelzimmer unterteilt. Unter dem Oberlicht verläuft der künftige Hotelflur, dort werden später die Regale mit den Lampensteckern aufgestellt und erinnern an die Vergangenheit des Gebäudeteils.

Auch die historische Lampenstube wird in Hotelzimmer unterteilt. Unter dem Oberlicht verläuft der künftige Hotelflur, dort werden später die Regale mit den Lampensteckern aufgestellt und erinnern an die Vergangenheit des Gebäudeteils. © Privat

„In der vergangenen Woche ist endlich die Baugenehmigung erteilt worden“, sagt Vanessa Tempelmann. Fünf lange Jahre hat die Planungszeit gedauert, vor allem auch wegen der Vorgaben der behördlichen Denkmalschützer.

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Nach Plänen des Dorstener Architekturbüros „Thieken und Partner“ investiert die Tempelmann-Gruppe zwei Millionen Euro in das Hotelprojekt. „Fertigstellung und Eröffnung ist für Januar 2021 geplant“, so Vanessa Tempelmann.

Im hinteren Eckbereich der Lohnhalle wird sich künftig die Hotel-Rezept befinden. Die Lohnhalle selbst wird gleichzeitig Hotel-Lobby und Treffpunkt für die Mieter der dortigen Ateliers und Büros.

Im hinteren Eckbereich der Lohnhalle wird sich künftig die Hotel-Rezept befinden. Die Lohnhalle selbst wird gleichzeitig Hotel-Lobby und Treffpunkt für die Mieter der dortigen Ateliers und Büros. © Privat

Die Umbauten werden nicht nur den beiden neben der alten Zechenkaue befindlichen Etagen ein neues Gesicht geben. Die Pläne haben auch Auswirkungen auf die Lohnhalle. Denn diese wird über die Parkplätze an der Halterner Straße das Entree des Hotels. „Hier wird die Rezeption ihren Platz finden, in der die Gäste einchecken“, verrät Vanessa Tempelmann.

Lohnhalle wird Frühstücksraum

Die Lohnhalle wird gleichzeitig eine öffentlich zugängliche Hotel-Lobby samt Frühstücksraum und neuer Treffpunkt für die Mieter der dortigen Ateliers, Büros und Praxen. „Diesen Wunsch haben die Nutzer der Räume schon vor langer Zeit an uns herangetragen“, betont Vanessa Tempelmann.

Auch der in den 1970er/1980er-Jahren errichtete Anbau wird einen Hoteltrakt beherbergen.

Auch der in den 1970er/1980er-Jahren errichtete Anbau wird einen Hoteltrakt beherbergen. © Michael Klein

Die Mieter profitieren nach ihren Angaben auch von dem neuen Fahrstuhl, der im Kauengang installiert wird und endlich den barrierefreien Zugang zu den oberen Lohnhallen ermöglicht. „Außerdem kann die Rezeption künftig die Pakete entgegen nehmen, die für die Mieter außerhalb der Bürozeiten abgegeben werden.“

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Der eigentliche Übernachtungs-Trakt schließt nicht nur den denkmalgeschützten Gebäudeteil sondern auch den in den 1970-er/1980er-Jahren entstandenen Anbau mit ein. Die Innenarbeiten haben bereits begonnen. Die zum Teil riesigen Räume bekommen Zwischenwände, die die Flure und Doppelzimmer voneinander abtrennen.

Die historischen Fliesen in der Lampenstube werden aus Denkmalschutzgründen aufgearbeitet und bleiben in den Hotelzimmern erhalten.

Die historischen Fliesen in der Lampenstube werden aus Denkmalschutzgründen aufgearbeitet und bleiben in den Hotelzimmern erhalten. © Michael Klein

Die Doppelzimmer erhalten „hochwertige Ausstattungen“, das Ambiente von Industriearchitektur soll das Interieur aber weiterhin prägen. An allen Ecken und Enden werden Erinnerungen an die Bergbau-Vergangenheit aufblitzen.

Lampensteckregale auf den Fluren

Die Steck-Regale der Lampenstube werden die Hotelflure zieren, die alten Boden- und Wandfliesen werden derzeit aufwändig gereinigt und saniert, sie bleiben in den Zimmern erhalten. Auch die denkmalgeschützten Metall-Fensterrahmen werden weiterverwendet, „aber mit Dreifachverglasungen auf den neuesten Stand gebracht“.

Im ersten Obergeschoss war früher ein Teil der Zechenverwaltung untergebracht. Auch hier entstehen Hotelzimmer. Die Fensterrahmen bleiben, die Fenster selbst werden neu verglast.

Im ersten Obergeschoss war früher ein Teil der Zechenverwaltung untergebracht. Auch hier entstehen Hotelzimmer. Die Fensterrahmen bleiben, die Fenster selbst werden neu verglast. © Michael Klein

Wie das künftige Hotel heißen wird, ist noch nicht klar. „Das werden wir noch mit dem Betreiber abklären“, so Vanessa Tempelmann. Eine Hotelkette kommt nicht zum Zuge, sondern mit Ulrich Schmerer ein Hotelier, der in der Nachbarstadt Bottrop das beliebte „Hotel Chillten“ führt.