Politik will städtisches Geld locker machen für Sommerkultur-Reihe im Bürgerpark Dorsten

© Michael Birkner

Politik will städtisches Geld locker machen für Sommerkultur-Reihe im Bürgerpark Dorsten

rnBürgerpark Maria Lindenhof

Nach dem wettertechnisch durchwachsenen Sommer stand das Bürgerpark-Programm in Dorsten vor einer ungewissen Zukunft. Nun soll es außer der Reihe städtisches Geld geben - nicht nur dafür.

Dorsten

, 10.12.2019, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was das Dorstener Schaukelbaum-Veranstaltungsteam in den beiden vergangenen Sommern bei freiem Eintritt als Gratis-Angebot auf die Open-Air-Bühne des Amphitheaters im Bürgerpark Maria Lindenhof gezaubert hat, hätte in dieser Quantität und Qualität einem Großstadtangebot zur Ehre gereicht.

Ungewisse Zukunft

Doch nach dem wettertechnisch nur durchwachsenen Sommer 2019 stand das Bürgerpark-Programm zunächst vor einer ungewissen Zukunft: Denn schlechtes Wetter heißt keine Besucher, keine Besucher heißt keine Gastronomie-Einnahmen, keine Gastronomie-Einnahmen heißt kein Geld vorhanden für die kalkulierten Künstler-Gagen und heißt auch: Auf Dauer rechnet sich nicht die Terrassenbar „Oude Marie“, die das Schaukelbaum-Team am Kanal betreibt.

Nachdem die Programm-Macher gegenüber unserer Zeitung im September auf mehr Entgegenkommen seitens der Stadt in Sachen Finanzierung und bauliche Ausweitung des Terrassenbar-Bereichs gepocht hatten, dürfte die Freiluft-Kulturreihe nun aber zumindest finanziell für die kommenden Jahre ein Stück weit gesichert sein.

60.000 Euro für zwei Jahre

Denn in einem gemeinsamen Antrag machen sich die Fraktionen von CDU, SPD, Grüne und FDP dafür stark, dem Bürgerparkverein Maria Lindenhof, in dem auch das Schaukelbaum-Team vertreten ist, aus den zu erwartenden Haushaltsüberschüssen 2019 treuhänderisch 60.000 Euro für das Kulturprogramm für die Jahre 2021 und 2022 zur Verfügung zu stellen. Über den Antrag wird der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 18. Dezember (Mittwoch) entscheiden.

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Während durch Fördermittel und Restmittel aus dem Jahr 2019 das Kulturprogramm 2020 im Bürgerpark Maria Lindenhof als gesichert gilt, halten es die vier antragsstellenden Ratsfraktionen für notwendig, dass insbesondere in den zwei Umbaujahren des Bürgerparks 2021 und 2022 eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt erfolgt, heißt in der Antragsbegründung.

Auch für Partner-Projekte

Der Bürgerparkverein Maria Lindenhof soll nach Willen der Politik dann jeweils 30.000 Euro für eigene Projekte oder Kooperationen verwenden oder Zuschüsse an sonstige Projektträger vergeben - und damit auch an das Schaukelbaum-Team, so es sich denn auch künftig als Betreiber der dortigen Terrassenbar „Oude Marie“ engagiert.

Bürgerschaftliches Engagement

Hintergrund der Finanzspritze: Der Haushalt 2019 ist mit einem Überschuss in Millionenhöhe abgeschlossen worden, betonen die Fraktionsvorsitzenden. „Dieser Überschuss ist auf der einen Seite notwendig, um Eigenkapital der Stadt für schlechte Zeiten aufzubauen. Auf der anderen Seiten sind wir der Meinung, dass wir das stark ausgeprägte bürgerschaftliche Engagement im Bürgerpark Maria Lindenhof weiter fördern wollen.“

Zukünftige Haushalte werden durch diesen Beschluss nicht dauerhaft belastet, betonen die Politiker. Bereits der Kulturausschuss hatte in seiner letzten Sitzung der Kulturverwaltung den Auftrag erteilt, das Kulturprogramm des Bürgerpark-Vereins zu unterstützen.

Nach dem plötzlichen Geldsegen im städtischen Haushalt, der sogar noch deutlich größer ausfällt als bei der Verabschiedung Ende November errechnet, haben sich die vier Fraktionen im Stadtrat auf die finanzielle Unterstützung von zwei weiteren Institutionen verständigt.
  • Nach dem Anschlag in Halle wird der Rat am 18. Dezember eine Erklärung „wider Antisemitismus und Rassismus“ verabschieden. In diesem Zusammenhang erhält der Verein für jüdische Geschichte und Religion in den nächsten drei Jahren jeweils 20.000 Euro für eigene oder Kooperationsprojekte zur Demokratiebildung.
  • Im gleichen Umfang wird die Biologische Station in Lembeck für Projekte der „Umweltbildung“ unterstützt.