
© Montage: Martin Klose
Kunst, Musik und viel Respekt im „Komponisten-Viertel“ von Dorsten
Stadtmarketing
Eine Ideenfabrik in Dorsten arbeitet kräftig an der Aufwertung ihres „Komponisten-Viertels“. Mit Musik, Kunst und viel Respekt wird es bis Herbst weitere Aktionen mit den Anwohnern geben.
Sie haben einen Bouleplatz in ihrem Wohngebiet angelegt. Sie haben den Rossini-Platz als zentralen Begegnungsort ausgestattet. Sie haben viele weitere nachbarschaftliche Aktivitäten ins Leben gerufen und mithilfe von Umwelt-Projekten ihr Quartier verschönert.
Und jetzt wollen die Mitglieder der preisgekrönten „Ideenfabrik Stadtsfeld“ im Dorstener Stadtteil Feldmark gemeinsam mit Anwohnern und Gruppen ein Netz über ihr Stadtviertel spannen, das die Themen Kunst, Musik und Respekt miteinander verknüpft.
Komponisten- und Musikerviertel
Das Stadtsfeld durchziehen bekanntlich Straßen, die alle nach berühmten Musikern und Komponisten benannt sind. „Der Grünstreifen, der sich durch unser Wohngebiet zieht, ist dazu prädestiniert, Werke von diesen Musikern und auch von anderen Künstlern dort zu präsentieren“, sagt Gerhard Jendrey, Sprecher der Ideenfabrik.
„Ohne Respekt für Mitbewohner und Umfeld würden aber solche Bemühungen scheitern, sodass wir diesen Begriff aus der Dorstener Erklärung aufgreifen und ihn mit Künstlern visualisieren wollen“, erklärt er: „Respekt muss diskutiert und gelebt werden.“
Bei Sabine Fischer, Leiterin der Dorstener Stadtagentur, stieß er mit der Idee auf Gegenliebe. „Das passt sehr gut in den aktuellen Stadtmarketing-Prozess, mit dem wir nachhaltige Impulse für eine Vision für Dorsten im Jahr 2030 entwickeln wollen“, sagt sie.
Heimatwerkstatt in drei Stadtteilen
Mit einer vom Land geförderten „Heimatwerkstatt“ will sie mit Akteuren vor Ort in drei ausgewählten Dorstener Stadtteilen ein gemeinsames Bild der Flächenstadt Dorsten erarbeiten. Das Stadtsfeld hat sie exemplarisch für ein städtisch geprägten Stadtteil auserwählt.

Die Anwohner sollen in die Planungen der Aktionen eingebunden werden. © Privat
Zurück zu den Ideen: Für den Rossini-Platz wird Künstler Kastulus Wolf (Verein Virtuell-Visuell) eine Rossini-Skulptur schaffen, die den Standort weiter aufwerten wird. Geplant ist eine Broschüre über Zeit, Person und Werk des Komponisten. Es wird eine musikalische Begleitung und einen Kurzvortrag zu „Kunst im öffentlichen Raum“ geben (geplant: September 2020).
Schutzmantelmadonna von Tisa
Die Schutzmantelmadonna der Künstlerin und Ordensfrau von Tisa von der Schulenburg bekommt am Rossiniweg (in der Nähe zum langjährigen Standort in der St.-Johannes-Kirche) einen dauerhaften Platz (geplante Enthüllung: August 2020). „Es geht uns auch darum, die Verbindung zur Kirchengemeinde zu festigen und den Platz als Ort der Besinnung und Begegnung mit Leben zu erfüllen“, so Jendrzey.
Das Thema „Respekt“ soll in drei Gruppen künstlerisch umgesetzt werden:
Die Dorstener Künstlerin Rosi Soggeberg wird mit Kindern aus zwei Kitas und Bewohnern der Villa Keller jeweils einen Findling bemalen, der am Beginn und Ende des Rossiniweges einen dauerhaften Anstoß geben soll.
Faden-Kunstwerk an der Händelstraße
Sabine Cremer vom Caritasverband wird mit einer Gruppe Jugendlicher über eine „Begegnungsidee“ den Bogen zum Thema schlagen. Und die Dorstener Künstlerin Brigitte Stüwe wird ein Faden-Kunstwerk an der Zufahrt zum Stadtsfeld an der Händelstraße schaffen. Anwohner sollen beteiligt werden. Wer sich einbringen will, solle eine Mail schreiben an: ideenfabrik@stadtsfeld.de.
Im September sollen diese Projekte abgeschlossen sein. „Wir werden Musiker einbinden, die das jeweilige Thema begleiten. Die Musikschule soll dabei eine besondere Rolle übernehmen“, so Jendzey.
Paten für Standorte verantwortlich
Respekt vor Natur und Umwelt bedeute auch, dass an den Plätzen, die für die Kunstwerke vorgesehen sind, ein ansprechendes naturnahes Umfeld geschaffen wird, für das wiederum Paten verantwortlich sein sollen. An einem Tag im Jahr soll das Thema „Respekt“ Schwerpunkt im Wohngebiet werden. Im Oktober werden in einer größeren Runde in der Familienbildungsstätte Marl/Dorsten die Ergebnisse vorgestellt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
