Jüdisches Museum feiert 25. Geburtstag
Sonderausstellung
Eine große Party zum 25. Museumsgeburtstag gibt es nicht, „die feiern wir dann mit der Eröffnung der überarbeiteten Dauerausstellung im kommenden Jahr“, stellt Museumsleiter Dr. Norbert Reichling in Aussicht.
Aber ein bisschen Feiern muss doch sein, und so lädt das Team am Sonntag (7. Mai) um 17 Uhr zur Eröffnung einer kleinen Geburtstags-Spezialausstellung ins Jüdische Museum ein.
"Dorsten unterm Hakenkreuz"
Museumsmitarbeiter Thomas Ridder war schon vor der Eröffnung am 28. Juni 1987 mit an Bord und weiß von der damaligen Sammelleidenschaft der Mitglieder der „Forschungsgruppe Dorsten unterm Hakenkreuz“, die das Museumsprojekt angestoßen und schließlich mit Unterstützung der Stadt, der NRW-Stiftung und vieler anderer realisieren konnte. „Viele interessante Dinge, die die Forschungsgruppe schon vor der Eröffnung gesammelt hatte, sind noch niemals ausgestellt gewesen“, durchforstete Thomas Ridder den gut bestückten Magazinkeller nach schlummernden Schätzen. Von den rund 200 Grafiken (Drucke, Holzstiche etc.) weckte er eine kleine Auswahl auf, die nun erstmals in einer Ausstellung präsentiert wird. Zu diesen Schätzen gehören auch vier Aquarelle von Julo Levin.
Der jüdische Maler war 1943 in Auschwitz ermordet worden. Zu sehen sind auch frühneuzeitlich gedruckte Bücher des antiken Historiografen Flavius Josephus und Zeugnisse über Handelsverbindungen westfälischer Juden und Jüdinnen während des NS-Regimes – „sie alle zeigen die Vielfalt der vorhandenen Archivalien“, kommentiert Thomas Ridder. Der Holocaust-Zyklus von Tisa von der Schulenburg (Sr. Paula), 2003 zum letzten Mal gezeigt, rückt anlässlich des Museumsgeburtstages ebenfalls wieder einmal in den Blickpunkt.
Gästebuch liegt aus
Und das ausliegende Gästebuch erzählt von den prominenten Besuchern der letzten 25 Jahre: von israelischen Botschaftern, Regierungspräsidenten, Zentralratsvorsitzenden und Künstlern, wie Wolf Biermann, der 1996 mit seinem Eintrag in perfekter Spiegelschaft überraschte.