Immer mehr Unfälle in Dorsten Am häufigsten kracht es auf einer Bundesstraße

Immer mehr Unfälle: Am häufigsten kracht es auf einer Bundesstraße
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Die Zahl der Verkehrsunfälle im Dorstener Stadtgebiet ist binnen eines Jahres um 17,7 Prozent (NRW: 16,2) gestiegen. 306 Verkehrsunfälle wurden 2022 (260 in 2021) bei der Polizei registriert, davon 253 mit Personenschäden. Wie dem aktuellen Unfallatlas des Landesbetriebs IT.NRW zu entnehmen ist, haben die Personenschäden um fast 30 Prozent zugenommen.

Insgesamt verunglückten auf Dorstens Straßen im vorigen Jahr 334 Menschen, das waren 27,5 Prozent mehr im Jahr zuvor (262). 54 von ihnen erlitten schwere Verletzungen, zehn weniger als im Vorjahr. Die Zahl der leicht Verletzten stieg dagegen um 41,4 Prozent an. Wie schon 2021, musste auch im Jahr danach niemand auf Dorstener Straßen sein Leben lassen bei einem Unfall. Damit gab es drei Jahre hintereinander keinen Verkehrstoten zu beklagen.

Unfälle mit Verletzten

Der Blick in den interaktiven Unfallatlas ermöglicht auch Rückschlüsse über die Verteilung des Unfallgeschehens auf bestimmte Bereiche und Straßen. Dabei gibt es keine besonderen „Ausreißer“ in Sachen Unfallschwerpunkt. Keine Stelle erreicht traurige Spitzenwerte, aber auf der Bundesstraße 224 zwischen Ostgraben und Kanal passieren deutlich mehr Unfälle als anderswo, hier werden auch die meisten Personenschäden registriert.

Der Unfallatlas zeigt die kritischen Stellen.
Mit statistischen Höchstwerten ist Dorsten im Unfallatlas nicht vertreten. © Unfallatlas

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es auch jenseits der Kanalbrücke häufiger kracht: Die Einmündung zur Crawleystraße scheint für Verkehrsteilnehmer kniffelig zu sein, und auch die Kreuzung am Gemeindedreieck stellt Autofahrer offenbar vor besondere Herausforderungen.

Motorradfahrer verunglücken laut Statistik eher auf den großen Ein- und Ausfallstraßen. Allein drei Motorradunfälle sind im Bereich Borkener Straße (B224)/Kreuzung Heinrich-/Waldstraße verzeichnet.

Radfahrer sind oftmals an den gleichen Stellen unfallgefährdet wie motorisierte Verkehrsteilnehmer: An der Einmündung Borkener Straße/Crawleystraße waren sie häufiger in Unfälle verwickelt als anderswo, und da, wo die Hervester Straße in Wulfen auf die B58 mündet.

Für Radler stellen Kreisverkehre einen besonderen Unsicherheitsfaktor dar: An fast allen Kreisverkehren entlang der Halterner Straße zum Beispiel hat es 2022 mindestens einen Unfall mit einem beteiligten Radfahrer gegeben.

Vier Unfälle pro 1000 Einwohner

Auch für Fußgänger gibt es keine Unfall-Häufungspunkte. Immer wieder sind die Unfallstellen an Kreuzungen markiert, zum Beispiel an Marler Straße/Vestischer Allee/Bochumer Straße oder in Wulfen an der Kreuzung Hervester

Straße/Großer Ring. Statistisch betrachtet handelt es sich jeweils aber nur um einen Unfall auf einem Straßenabschnitt von 250 Metern, die niedrigste Kategorie des Unfallatlas.

Die Statistiker haben fürs ganze Land auch ermittelt, wie viele Unfälle es pro 1000 Einwohner gibt. Dabei liegt Dorsten mit dem Faktor 4 im Mittelfeld. Winterberg führt die Liste an mit 8,0 Unfällen pro 1000 Einwohner. Die niedrigste Unfallhäufigkeit lag dagegen bei 2,2 je 1000 Einwohner.

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