Heimatverein hofft auf fast eine Viertelmillion Euro vom Land für Umbau der Backstube

© Privat

Heimatverein hofft auf fast eine Viertelmillion Euro vom Land für Umbau der Backstube

rnHeimathaus

Im Dorf Hervest soll ein Haus für alle Bürger und Vereine entstehen. Jetzt hat der Heimatverein die große Chance auf eine Menge Geld für den Umbau der alten Backstube.

Hervest

, 04.10.2019, 19:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die handwerklich Geschickten unter den Mitgliedern des Heimatvereins Dorf Hervest und auch die Fachfirmen scharren bereits mit den Hufen, „sie haben den Spaten in Gedanken schon längst in der Hand“, sagt Vorsitzender Hans Fromm. Doch bis es mit dem geplanten Umbau der ehemaligen Hervester „Backstube“ in eine Begegnungsstätte für alle Gruppen und Initiativen im Dorf weitergehen kann, muss erst noch ein bisschen mehr Geld in die Vereinskasse fließen.

Antrag in Höhe von 227.500 Euro

Mit der Finanzierung des Großvorhabens könnte es nun einen großen Schritt vorangehen. „Ich habe großes Gottvertrauen darin, dass das Land uns unterstützt“, erklärt Hans Fromm. Auf eine Summe von 227.500 Euro könnte sich nämlich der Förderscheck belaufen, wenn die Bezirksregierung dem Zuschussantrag der Stadt Dorsten stattgibt, den diese in Münster für den Heimatverein Dorf Hervest einreichen will. Zehn Prozent würde die Stadt als Eigenanteil übernehmen.

Soziale Integration

Die Finanzmittel sollen aus dem Landes-Fördertopf „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2020“ kommen. Denn das Vorhaben des Heimatvereins Dorf Hervest stehe laut Stadt inhaltlich und räumlich in engem Zusammenhang mit der offiziell eigentlich längst beendeten Großmaßnahme „Soziale Stadt Hervest“, die aber mit dem derzeitigen Bau des Stadtteilplatzes in der Ellerbruch-Siedlung aktuell doch noch eine nachträgliche Fortsetzung erfährt.

Ein Blick in ein altes Gebäudeteil der früheren Backstube

Ein Blick in ein altes Gebäudeteil der früheren Backstube © Privat

Den ersten Aufschlag zur erfolgreichen Antragstellung muss nun die Politik machen. Der Haupt- und Finanzausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch (9. Oktober) um 17 Uhr im Rathaus mit dem Thema beschäftigen. „Die Zeit drängt bei uns inzwischen ein wenig“, betont Heimatvereins-Vorsitzender Hans Fromm.

Mietvertrag endet 2020

Denn Ende 2020 muss der Verein aus seinem derzeitigen Domizil raus, dann endet der Mietvertrag für die „Hervester Deele“ auf dem Hof Schulte Tenderich unterhalb der St.-Paulus-Kirche. Die „Deele“ hatten die Mitglieder seinerzeit allein mit eigenen Mitteln ausgebaut. Die Räume werden für Treffen und Feiern des Vereins genutzt, der rund 500 Mitglieder hat, sie werden aber auch kostenlos Vereinen, Gruppen, Schulen und Kindergärten aus dem Ortsteil zur Verfügung gestellt.

Ein Haus der Vereine

Diese Aufgaben sollen künftig die Gebäude der ehemaligen Bäckerei Meuser an der Glück-Auf-Straße 376 übernehmen, die der Verein erworben hat. „Der Umbau des Wohnhauses ist fast fertig“, sagt Hans Fromm. Die Backstube samt der benachbarten Stallungen soll zum „Haus der Vereine“ werden und Platz für rund 100 Personen bieten. „Hier wollen wir demnächst auch Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Bürgerversammlungen stattfinden lassen“, so Hans Fromm.

Nach heutigen Standards

Der Umbau der fast 100 Jahre alten Backstube zum Dorf-Treffpunkt wird nach heutigen technischen Standards erfolgen, was Schallschutz, Statik, Wärmedämmung, Sanitäranlagen und Barrierefreiheit angeht. Erste Vorarbeiten haben die Mitglieder des Heimatvereins inzwischen bereits getätigt. Unter anderem wurden Uhr und Glockenspiel des inzwischen abgerissenen Traditionshotels Berken am Gebäude angebracht. Hans Fromm kündigt an, dass die Mitglieder zum Umbau viel in Eigenarbeit beitragen werden.