Die unterschiedlichen Krisen haben sich auch auf den Dorstener Immobilienmarkt ausgewirkt - im Vergleich zu anderen Städten allerdings mit etwas Verzögerung. Deutlich weniger Immobilien wurden laut Gutachterausschuss im ersten Halbjahr 2023 in Dorsten gehandelt als in den Jahren zuvor.
Das wirkte sich offenbar auch auf die Quadratmeter-Preise aus. Das Immobilienportal „Immowelt“ bezifferte Anfang 2023 den Durchschnittswert bei Hausangeboten in Dorsten noch mit 2.571 Euro pro Quadratmeter. Dieser Wert liegt nun bei 2.494 Euro - knapp 3 Prozent weniger. Basierend darauf, welche Immobilien zuletzt auf dem Portal zu welchem Preis angeboten wurden.

Dorsten liegt laut Immowelt bei den Quadratmeter-Preisen im unteren Mittelfeld der Umgebung. Dass die Quadratmeter-Preise bei Immowelt-Hausangeboten in diesem Jahr gesunken sind, betrifft nicht nur Dorsten. Auch in den Städten in der Umgebung sind die Quadratmeter-Preise ins Rutschen geraten. Mit Ausnahme von Schermbeck: Dort verteuerte sich der Quadratmeter laut Immowelt-Hausangeboten im Durchschnitt seit Beginn des Jahres von 2.687 Euro auf 2.726 Euro.
Nimmt man die Immowelt-Daten, um ein Stadtteil-Ranking zu erstellen, fällt auf, dass mittlerweile die Hausangebote in Wulfen am günstigsten waren, was den Durchschnittsquadratmeterpreis betrifft. Dieser liegt laut Immowelt bei 2.338 Euro und war Anfang des Jahres noch bei 2.416 Euro. Die „rote Laterne“ hat die Altstadt abgegeben, wo sich der Quadratmeterpreis von 2.248 auf 2.372 Euro verteuerte. Gerade bei der Altstadt ist der Wert allerdings mit Vorsicht zu genießen, da es dort laut Dörthe Schmidt vom Gutachterausschuss „so gut wie keine Ein- oder Zweifamilienhäuser gibt“. Durch die geringe Zahl von Angeboten könne der Wert verfälscht sein.

Hervest bleibt auf dem drittletzten Platz, während Rhade zwei Plätze nach oben auf den sechsten Platz klettert. Holsterhausen rutscht vom fünften auf den siebten Platz. Altendorf-Ulfkotte klettert um einen Platz nach oben auf Rang 5. Lembeck bleibt auf dem vierten und Deuten auf dem dritten Platz bei den Quadratmeter-Preisen.
Der durchschnittliche Quadratmeter-Preis ist auf der Hardt von 2.935 Euro Anfang des Jahres auf 2.832 Euro gesunken. Damit büßt der Stadtteil seinen Spitzenplatz im Ranking ein und muss sich Östrich geschlagen geben, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis der Hausangebote von 2.870 auf 2.937 Euro kletterte.
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