„Nutzt die Vorsorge!“ Hainichens Bürgermeister macht Krebs-OP öffentlich

Hainichens Bürgermeister wirbt nach Krebs-OP für Vorsorgeuntersuchung
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Dieter Greysinger hat sich in den letzten Wochen rar gemacht in den sozialen Medien. Der Bürgermeister von Dorstens sächsischer Partnerstadt Hainichen, der bei Facebook gerne über Berufliches und Privates berichtet, gestand am vergangenen Sonntag: „Am 9.9. wurde bei mir im Rahmen der routinemäßigen Krebsvorsorge bei der Darmspiegelung eine unschöne Feststellung gemacht.“

Es handelte sich um einen Tumor, der Anfang Oktober in einer „ziemlich aufwändigen Operation“ entfernt wurde. Greysinger (57) bestätigte am Montag auf Nachfrage: „Ich habe keine Metastasen und brauche keine Chemotherapie. Es ist wirklich alles durch die Früherkennung herausgekommen.“

Der Sozialdemokrat, den Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff (CDU) schon mal als „meinen Lieblings-Roten“ bezeichnet hat, ist optimistisch, Anfang Dezember wieder ins Rathaus von Hainichen (knapp 9.000 Einwohner) zurückkehren zu können. Zuvor macht er noch eine Reha. Greysinger, gebürtiger Franke, ist seit 2004 Bürgermeister von Hainichen.

„Nutzt die Krebsvorsorge!“

Dass der Tumor frühzeitig erkannt wurde, verdankt Dieter Greysinger einer Vorsorgeuntersuchung. „Hätte ich dies nicht getan, wäre womöglich einige Jahre nichts passiert, dann wäre es aber wahrscheinlich zu spät gewesen“, schrieb der 57-Jährige bei Facebook. „Ich kann euch nur empfehlen: Nutzt die Krebsvorsorge!“ Greysinger hat bei Facebook 4.360 Freunde. Viele Follower haben ihm mittlerweile Genesungswünsche geschickt, einige auch aus Dorsten.

Mehr als 60.000 Menschen erkranken nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums jedes Jahr an Darmkrebs. Die rechtzeitige Erkennung kann die Heilungschancen erheblich verbessern oder diese Erkrankung sogar verhindern. Alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs für ihre Versicherten ab 50 Jahren.

Dieter Greysinger hofft, bis zur Rückkehr in sein Büro „die zwingend notwendige Geduld“ aufzubringen, damit der Heilungsprozess weiter voranschreitet. Es sei ein gutes Gefühl, zu spüren, wie die Kraft in den Körper langsam zurückkomme.

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