Dr. med. Jan-Gerrit Voigt sitzt an einem Schreibtisch.

Dr. Jan-Gerrit Voigt erkennt eine zunehmende Erkältungswelle. © Manuela Hollstegge (Archiv)

„Heftigere Verläufe“: Dorstener Arzt Jan-Gerrit Voigt rät zur raschen Grippe-Impfung

rnGesundheit

Der Dorstener Arzt Dr. Jan-Gerrit Voigt rät zur Grippe-Impfung. Wegen der Corona-Maßnahmen könnte es eine stärkere Grippewelle in diesem Jahr geben.

Dorsten

, 11.10.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Deutet sich für dieses Jahr eine stärkere Grippe-Welle an? Die Zahl derjenigen, die unter Atemwegsinfekten leiden, steigt zumindest, geht es aus dem aktuellen Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) hervor. Und auch Dr. Jan-Gerrit Voigt bestätigt diese Dynamik. Er rät zum Schutz vor der Grippe.

„Es kommen aktuell relativ viele Menschen, die einen grippalen Infekt haben“, sagt der Dorstener Arzt. Dröhnender Kopf, laufende Nase und ein kratzender Hals sind meist die Symptome.

Jetzt lesen

Doch nicht nur die Ärzte spüren diese Entwicklung. Auch in den Apotheken ist sie längst angekommen. „Die erste Erkältungswelle ist früher und stärker als sonst da“, erklärt Judith Pollmann, Inhaberin der Apotheke im Viertel.

Vom RKI heißt es, Rhinoviren, das Coronavirus und Parainfluenzaviren sind aktuell für die meisten Infektionen verantwortlich. Immer öfter würden aber auch Grippevieren nachgewiesen werden.

Grippevirus konnte sich zwei Jahre lang verändern

In den vergangenen zwei Jahren war die Grippewelle praktisch ausgefallen. „Die Corona-Schutzmaßnahmen haben die Grippe verhindert“, sagt Voigt. Masketragen und Abstandhalten sind auch die Schlüssel, um eine Infektion mit Influenzaviren zu verhindern.

Jetzt gibt es viele dieser Maßnahmen nicht mehr – zumindest für den Moment. „Es kann schon sein, dass wir es in diesem Jahr mit einer stärkeren Grippewelle zu tun bekommen“, sagt Voigt. Das Virus habe sich zwei Jahre lang verändern können, ohne dass die Menschen mit ihm in Kontakt traten. „Das könnte für heftigere Verläufe sorgen.“

Der Mediziner rät deshalb zur raschen Grippe-Impfung. Auch um einer Doppelinfektion mit dem Coronavirus vorzubeugen. „Die Letalität ist hoch, wenn Grippe und Corona aufeinandertreffen“, sagt er.

Von der ersten Impfung bis zum besten Schutz vergehen in der Regel vier Wochen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät vor allem Älteren und Vorerkrankten zur Impfung – allen voran Menschen ab 60 Jahren und denjenigen, die chronische Krankheiten an Atmungsorganen haben, die unter Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten haben.

Jetzt lesen

Auch bei chronischen neurologischen Grundkrankheiten wie etwa Multipler Sklerose, bei angeborener oder erworbener Immundefizienz oder HIV sei die Grippe-Impfung sinnvoll als Schutz.

Ähnlich sehe es aus für Schwangere etwa ab der 14. Woche und für Menschen, die mit Risikopatienten zusammenleben oder häufig mit ihnen Kontakt haben. Auch manche Berufsgruppen wie medizinisches Personal seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt