Gymnasium Petrinum ist jetzt offiziell „Schule ohne Rassismus“
Gegen Diskriminierung
Sein klares Nein zu Rassismus und ein deutliches Ja zu Courage hat dem Gymnasium Petrinum jetzt einen offiziellen Titel eingebracht. Die Verleihung fand in einer Videokonferenz statt.

Schulleiter Markus Westhoff und seine Stellvertreterin Dr. Vera Merge vor dem Schild „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das nun offiziell im Gymnasium Petrinum hängen darf. © Petrinum
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ darf sich das Gymnasium Petrinum seit Anfang des Monats nennen. Am Donnerstag (4. Februar) wurde der Schule in einer Videokonferenz in Anwesenheit von Bürgermeister Tobias Stockhoff und Dr. Kathrin Pieren, Leiterin des Jüdischen Museum Westfalen, der Titel offiziell verliehen.
Das Bemühen um diesen Titel begann vor vier Jahren mit einem von Oberstufenschülerinnen initiierten Projekt und ging weiter mit der Teilnahme an mehreren Netzwerk-Treffen. Im Juni 2020 erfolgte die endgültige Aufnahme, in der Videokonferenz fand das bisher Geleistete nun die verdiente Anerkennung.
Werte sollen im Schulalltag mit Leben gefüllt werden
Schulleiter Markus Westhoff betonte, dass es dem Petrinum nicht allein darum gehe, den Titel nun offiziell führen zu dürfen. Vielmehr müssten die damit zum Ausdruck gebrachten Werte nun mit Leben gefüllt und im Schulalltag verwirklicht werden.
Diese Zielsetzung unterstrichen die beteiligten Schülervertreter: Schülersprecherin Paula Jakiel hob hervor, wie wichtig es sei, Jugendlichen Alltagsrassismus und Demokratiefeindlichkeit immer wieder bewusst zu machen und zitierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Aus der Vergangenheit lernen und die Zukunft schützen“.
Laura Rommeswinkel, Schülerin der Jahrgangsstufe Q1, berichtete von einem Workshop der Schülervertretung – noch vor Corona – in dem die SV-Mitglieder intensiv über Themen wie Rassismus und Diskriminierung diskutiert haben. Paul Kahla, ehemaliger Schülersprecher, ergänzte den Wunsch, dass Lehrer im Unterricht verstärkt für diese Themen sensibilisieren und auch Experten von außen dazu einladen sollten.
Schüler und Lehrer sind längst schon im Thema
Diese Forderungen griffen die beteiligten Lehrer gerne auf. Sie berichteten, dass sie sich in den letzten Jahren bereits in Arbeitsgemeinschaften, bei Projekttagen und in der SV-Arbeit mit den Schülern gegen Extremismus, Rassismus und Diskriminierung engagiert haben und stellten ihre persönlichen Motivationen und Zugänge zum Thema vor.
Dr. Kathrin Pieren, die neue Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen, betonte ebenfalls die große Bedeutung der Prävention von Extremismus, Rassismus und Diskriminierung in allen Bereichen der Gesellschaft.
Bürgermeister Tobias Stockhoff erinnerte an die kollektive Verantwortung für Gegenwart und Zukunft, für das, was heute passiere, in der Schule, in der Stadt, im Land. Stockhoff: „Wir müssen stärker definieren, wofür wir stehen – anstatt nur gegen etwas zu sein. Denn das Gute zu unterlassen, ist manchmal genauso schlimm, wie das absichtliche Tun des Bösen.“