Künstlerinnen im Kulturraum

© Michael Klein

Ganz schön selbstbewusst: Ausstellung in neuem Kulturraum in Dorsten

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Die neue „Kultur-Mitte“ in der Fußgängerzone von Dorsten füllt sich zusehends mit Leben. Nun präsentieren zehn Künstlerinnen in dem Ex-Ladenlokal ihre Werke in einer Themen-Ausstellung.

Dorsten

, 24.03.2022, 17:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ihre drei Skulpturen stehen mitten im Raum: Farbig besprühte „Bälle“ aus Strumpfhosen. „Selbst“, „Bewusst“ und „Sein“ nennt Bärbel Frank die einzelnen Bestandteile. „Meine Arbeiten beziehen sich natürlich alle immer ganz persönlich auf mich“, erzählt sie über ihre „taktilen Kunstobjekte“.

Ganz schön selbstbewusst - aber so soll es ja sein. Denn alle zehn Künstlerinnen, die in den nächsten zwei Wochen im neuen Dorstener Kunstraum „franz*“ ihre Exponate zeigen, haben genau diesen Auftrag bekommen: „selbst_bewusst_sein“ heißt nämlich die erste thematische Gemeinschaftsausstellung, die der Kunstverein „Virtuell-Visuell“ (ViVi) in der neuen „Kultur-Mitte“ in der Lippestraße 5 (Franziskanergasse) präsentiert und die am Freitag (25. März) um 18 Uhr eröffnet wird. .

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„Zum Selbstbewusstsein gehört viel mehr dazu, als wie ein Mensch sich nach außen hin präsentiert“, sagt Tanja Nowak. Die Dorstener Vivi-Künstlerin hat mit ihrer Kollegin Claudia Schnitzler die Ausstellung konzipiert. „Es geht auch um Selbstwahrnehmung, um Eigenreflexion, um das Verhältnis von Mann und Frau.“

Was bedeutet es, selbstbewusst zu sein? Durch was wird das Selbstbewusstsein beeinflusst? Bezieht sich das Selbstbewusstsein allein auf den Menschen? „Wir waren sehr überrascht, wie groß die Bandbreite der Arbeiten ist, in denen sich die Künstlerinnen mit diesen Fragen auseinandergesetzt haben“, so Claudia Schnitzler.

Auch Fotografien dabei

Christina Klein zeigt beispielsweise Foto-Shootings zweier weiblicher Models, die sich in unterschiedlichsten Kostümierungen sehr divers präsentieren. Brigitte Stüwe weist mit ihren zeichnerischen Werken darauf hin, dass auch Tiere und Pflanzen ein Bewusstsein haben können. Tanja Nowak hat Porträts zweier Künstlerinnen aus den 1920er-Jahren gemalt, die sich in der Männerkunstwelt durchsetzen mussten.

Ausstellungsmacher vor dem Kunstraum.

Freuen sich darauf, dass sie mit einer ersten Gemeinschaftsausstellung den neuen Kulturraum "franz*" eröffnen: Die Initiatorinnen Tanja Nowak und Claudia Schnitzler sowie Vorsitzender Bernd Saalfeld (alle Kunstverein "Virtuell-Visuell"). © Michael Klein

Weitere Werke haben Ingrid Saalfeld, Slavica van der Schoors, Regina Schumachers, Marie-Luis Stötzel und Stefanie Szukowski beigetragen. Und dazu kommt die spannende Groß-Installation von Claudia Schnitzler: ein gänzlich golden-folierter Raum, auf einem goldenen Stuhl sitzend können sich Besucherinnen und Besucher in einem goldenen Spiegel betrachten. Spürt man da bei solcher Pracht ein besseres anderes Selbstbewusstsein? Oder ganz im Gegenteil?“

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Nicht alle Werke erklären sich wie dieses von selbst. Dazu ist Kommunikation zwischen Publikum und Künstlerinnen nötig. Und möglich: Bei einem Künstlerinnen-Gespräch am 10. April (Samstag) um 14 Uhr.

Und am 24. April (Samstag) um 12 Uhr gibt es zudem eine bereichernde Premiere für eine Ausstellung in Dorsten: eine Blindenführung, zu der man sich unter info@taktikelekunstobjekte.de anmelden kann.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis 24. April (Samstag) jeweils samstags von 10 bis 15 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung unter 0177/4838795 geöffnet.