Familienbetrieb Hartmann schließt zum Jahresende
Permanenter Umsatzrückgang
Nachdem Insolvenzverwalter Eberhard Stock 2014 das drohende Aus hatte abwenden können, hat sich die Hoffnung auf eine tragfähige Zukunft leider nicht bestätigt: Die Heinz Hartmann GmbH, Großhandel für Floristen- und Dekorationsbedarf, wird liquidiert und schließt zum Jahresende ihren Betrieb an der Marienstraße 5-17.

Mehr als 80 Jahren bestand das familiengeführte mittelständische Unternehmen, doch jetzt ist Schluss: Heinz-G. Hartmann schließt zum Jahresende seinen Großhandel für Floristen- und Dekorationsbedarf an der Marienstraße.
„Wir können den permanenten Umsatzrückgang nicht mehr auffangen“, begründet Geschäftsführer Heinz-G. Hartmann den Entschluss, die Geschichte des familiengeführten mittelständischen Unternehmens zu beenden. 1928 hatte sein Großvater Gottfried die „Bindekunstwerke Hartmann“ in der Feldmark gegründet. Dessen Sohn Heinz verlegte den Betrieb in die Marienstraße. Zusammen mit seinem Sohn Heinz-Gottfried bauten sie die Firma zu einem bedeutenden Großhandel für Floristen- und Dekorationsbedarf aus.
Bis 2000 geht es bergauf
„Bis zum Jahr 2000 ging es nur bergauf, doch danach begann sich die wirtschaftliche Situation stetig zu verschlechtern.“ So muss der Enkel des Firmengründers nun schweren Herzens die Konsequenzen aus den großen Veränderungen am Markt ziehen, die dem traditionellen Einzelhandel zunehmend die Lebensader abdrücken: „Immer mehr Deko wird von Großfilialisten und Discountern angeboten. Auch die Großvermarktungsformen im Online-Handel nehmen uns Marktanteile weg“, fasst Heinz-G. Hartmann zusammen. Wurde die Herkunft der trendigen Artikel früher als „Betriebsgeheimnis“ gehütet, herrsche heute mit dem EAN-Code und Internet-Suchmaschinen die absolute Markttransparenz, sowohl bezüglich der Herkunft als auch des Preises.
32 Kündigungen
Zudem schrumpfe die Stammkundschaft (Floristen, Gartencenter, Dekorateure, Einzelhändler), und Nachfolger für die hart umkämpfte Branche seien rar gesät. „Viele Jahre haben wir uns erfolgreich diesem Trend widersetzt, doch jetzt geht es nicht mehr“, zog der Geschäftsführer die Notbremse und kündigte seinen 32 Mitarbeitern, die größtenteils bereits eine neue Arbeit gefunden oder in Aussicht hätten. Und was passiert mit den vier großen Hallen (Gesamtfläche: 6000 Quadratmeter)? „Die werden wir fremd vermieten“, sucht Hartmann zurzeit nach Interessenten.