Extraschicht in Dorsten: Feuer, Wasser und viel Musik erwartet die Besucher am 29. Juni

Extraschicht 2019

Extraschichten legen auch in Dorsten wieder die Akteure der Extraschicht 2019 ein: Am 29. Juni lädt die Nacht der Industriekultur an zwei Spielorten zum Erleben, Entdecken und Mitmachen ein.

Hervest

, 21.05.2019, 17:03 Uhr / Lesedauer: 3 min
Als ein Highlight der Extraschicht 2019 wird gegen 22.30 Uhr ein Feuerwerk in den Himmel geschickt. Hier ein Archivbild von Andreas Heuser, das zu einem anderen Anlass aufgenommen wurde.

Als ein Highlight der Extraschicht 2019 wird gegen 22.30 Uhr ein Feuerwerk in den Himmel geschickt. Hier ein Archivbild von Andreas Heuser, das zu einem anderen Anlass aufgenommen wurde. © Andreas Heuser

Gerd Schute erinnert sich gut an die tropenheiße Extraschicht im vergangenen Jahr, als ihm die Leute die Bude eingerannt haben: „Rund 1500 haben wir in der Zeit von 18 bis 1.30 Uhr durch die Maschinenhalle und über das Gelände geführt“, berichtet der Vorsitzende des Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte. Logisch, dass er mit weiteren kundigen Vereinsmitgliedern dieses beliebte Angebot auch für die Extraschicht 2019 wieder im Programm hat, Führungen im 30-Minuten-Takt.

Auch die Maschinenhalle wird bei der Extraschicht wieder vielfältig bespielt.

Auch die Maschinenhalle wird bei der Extraschicht wieder vielfältig bespielt. © Andreas Heuser

„500 Events mit 2000 Künstlern an 50 Spielorten in 24 Städten zwischen Moers und Hamm, von 18 bis 2 Uhr“ - Sebastian Eck von der Ruhr Tourismus GmbH fasst zusammen, was das Erfolgsformat am 29. Juni den zigtausend Besuchern verspricht. Dabei zeigte er sich bei dem Pressegespräch in Dorsten beeindruckt davon, was die lokalen Akteure vor Ort an zwei Spielorten auf die Beine gestellt haben. Denn neben der breiten Programmvielfalt aus Licht, Kunst und Musik auf dem ehemaligen Hervester Zechengelände bietet auch die bunt beleuchtete Stiftsquelle im Industriegebiet Dorsten-Marl die einmalige Gelegenheit, während der nächtlichen Produktion das Werk zu besichtigen.

Spielort: Creativ-Quartier

Blicken wir zuerst zum Creativ-Quartier Fürst Leopold: „In der Kaue verflechten Absolventen der Kunstakademie Münster in ihrer Ausstellung ,Füllort’ Kunst und Industrie“, berichtet Vanessa Tempelmann vom Creativ-Quartier. Ab 23 Uhr startet dort dann im 20-minütigen Rhythmus der Reigen der Lasershows, „wobei keine der anderen gleicht“, betont Vanessa Tempelmann.

Sie fahren Extraschichten für die Extraschicht 2019 in Dorsten (v.l.): Jürgen Robbert (Bergbauverein), Sebastian Eck (Ruhr Tourismus GmbH), Heinz Töns (Vinylcafe), Tamer Örge (Hammer-Escape Room), Vanessa Tempelmann (CreativQuartier), Wolfgang Endrös (Musikschule) und Alexander Höll (Stiftsquelle).

Sie fahren Extraschichten für die Extraschicht 2019 in Dorsten (v.l.): Jürgen Robbert (Bergbauverein), Sebastian Eck (Ruhr Tourismus GmbH), Heinz Töns (Vinylcafe), Tamer Örge (Hammer-Escape Room), Vanessa Tempelmann (CreativQuartier), Wolfgang Endrös (Musikschule) und Alexander Höll (Stiftsquelle). © Anke Klapsing-Reich

In der Traumfänger-Galerie wird Kino gemacht: Filmemacher Werner Kubny stellt in seinem Kurzfilm den Künstler Norbert Then vor, der lange Zeit mit seinen Werken und Ideen das Creativ-Quartier belebt hat. Und wer sich für „Die Entwicklung des Creativ-Quartiers Fürst Leopold“ interessiert, kann sich auch mit dem gleichnamigen Film via Leinwand informieren lassen. Danach: Aftershow-Party mit Rock‘n‘Rollators.

„Wir rocken auch richtig ab“, verspricht Heinz Töns für das Vinylcafé Schwarzes Gold. Von 18 bis 22 Uhr wird zuerst „Teneja´s Delight“ mit Soul, Funk und Pop und anschließend „Schall& Rau(s)ch“ mit Coversongs im eigenen Stil für Stimmung sorgen. Wunschmusik - Ende offen - legt bei der anschließenden Aftershow-Party ein DJ auf.

Ruhrgebietsrock in der Maschinenhalle

Was auf die Ohren gibt es auch in der Maschinenhalle: Pottkind Christian Schigulski ist live dabei mit seinem Ruhrgebietsrock. Kontrastierend dazu lässt Sängerin Pam ihre ausdrucksstarke Soulstimme erklingen vor dem musikalischen Hintergrund der fünf gestandenen Musiker von „The Radiofaces“. Mit einem etwas anderen Sound wartet die historische Dampfmaschine auf, die extra zur Extraschicht in Bewegung gesetzt wird. Derweil dürfen sich die Augen an der Kunst des Chinesen Qiwei Zhang erfreuen, der zu dieser Zeit in der Maschinenhalle seine Werke ausstellt.

Musikschule bespielt die Lohnhalle

Und was passiert in der Lohnhalle? Da sorgt von 18 bis 21 Uhr die Musikschule der Stadt für den guten Ton. „Unser Blasorchester - bereits im letzten Jahr mit dabei - spielt dort Rock und Pop und Bigband-Sound. Und diesmal wird zudem auch unser Akkordeonorchester mit dabei sein“, kündigt Musikschulleiter Wolfgang Endrös an. Nach der Show ab 21 Uhr geht „Tuesday Market“ live on stage.

Doch nicht nur drinnen, auch Open Air geht´s mit Walking Acts, Food-Trucks, Händlern, stimmungsvoller Illumination und Feuerkünstlern mächtig ab. „Wir haben eine Art Schnitzeljagd organisiert, bei der die Teilnehmer das gesamte Gelände erkunden, während sie verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben“, berichtet Tamer Örge, der auf dem Zechengelände die Besucher seines Hammer Escape Rooms das Fürchten und Rätseln lehrt. Auch der Nachbar HECC - Classic Cars (Fürst-Leopold-Allee 73) legt eine Extraschicht ein und lässt interessierte Oldtimer-Fans einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen.

Feuriges Highlight

Und dann gibt es auch noch das feurige Highlight: „Gegen 22.30 Uhr werden wir ein großes Abschlussfeuerwerk unter dem Förderturm abbrennen“, verkündet Vanessa Tempelmann diese brandheiße Neuheit.

Die Stiftsquelle bietet die einmalige Gelegenheit, während der nächtlichen Produktion das in ein Meer aus Farben gehüllte Werk zu besichtigen.

Die Stiftsquelle bietet die einmalige Gelegenheit, während der nächtlichen Produktion das in ein Meer aus Farben gehüllte Werk zu besichtigen. © Michelle Hoffmann

Kein Feuer, sondern Wasser - um dieses nasse Element dreht sich alles bei der Stiftsquelle. Per Shuttle gelangt man bequem vom Creativ-Quartier zum zweiten Spielort der Extraschicht, der im Industriegebiet Dorsten/Marl, Buerer Straße 368, beheimatet ist. Wie kommt das Wasser aus der Erde in die Flasche, wie funktioniert die Abfüllung? „Wir haben aus dem großen Ansturm im letzten Jahr unsere Lehren gezogen“, erklärt Alexander Höll von der Stiftsquelle. Deswegen würden die anspruchsvollen Führungen durch das farbig illuminierte Werk diesmal audiovisuell mit Kopfhörereinsatz organisiert. Auch die Parksituation sei entschärft, da auf dem nahegelegenen Arvato-Gelände zusätzliche 400 Plätze zur Verfügung stünden.

Die rasende Berta

Mit der rasenden „Berta“ - einer motorisierten Eisenbahn - können die Besucher auch die Ecken auf dem Gelände erkunden, die bislang nicht zu sehen waren. Zu essen und zu trinken gibt es auch reichlich, verspricht Alexander Höll: „Wasser und Limonade sogar kostenfrei.“

  • Kombi-Tickets im VVK (bis zum 28.6.) 17 Euro, erm. 14 Euro, mit Ticket Ruhr.Topcard 8,50 Euro, Tageskasse 20 Euro. Darin enthalten sind freier Zutritt zu allen 50 Spielorten, kostenlose Nutzung der 20 Extraschicht-Shuttle-Linien und freie Fahrt im gesamten Nahverkehrsnetz des VRR und im Teilraum Ruhr-Lippe des Westfalentarifs (2. Klasse) ganztägig am 29. Juni 2019 bis 7 Uhr am 30. Juni 2019. Das Spielortticket kostet 12 Euro.
  • Die Tickets und die Programmhefte gibt´s an allen Spielorten, in der Stadtinfo Dorsten, Recklinghäuser Straße, und unter www.extraschicht.de
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