Energievertrag gekündigt Irrtum bereitet Ilona Schäfer (63) aus Dorsten Schwierigkeiten

Energievertrag gekündigt: Irrtum bereitet Ilona Schäfer Schwierigkeiten
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So ganz kann Ilona Schäfer noch immer nicht fassen, was in dem Schreiben steht, das sie in ihren Händen hält. Es ist datiert auf den 8. Februar 2023. Schwarz auf weiß steht dort, dass Schäfers Stromvertrag durch den Vermieter gekündigt worden ist. Ohne ihr Wissen und zu Unrecht, wie sie meint.

Strom bekommen hat sie bis dato von dem Anbieter „Deine Wärmeenergie“ mit Sitz in Essen. Seit der Kündigung bezieht die Dorstenerin nun Strom durch die Grundversorgung.

Verwechslung bei Zwangsauszug

Die Wohnungsverwaltung Velero Wohnen habe sie verwechselt, meint Schäfer. Sie hat auch eine Vermutung, wie dies zustande gekommen sein könnte: „Es gab in diesem Haus in Barkenberg einen Zwangsauszug“, erzählt Schäfer. Dabei müsse dann einer der Hausmeister im Keller gewesen sein und die Nummer von einem falschen Zählerkasten notiert haben.

Anke Sostmann, Sprecherin von Velero, dazu: „Den geschilderten Fall muss ich leider bestätigen: Bei einer Wohnungsbrandabnahme ist es zu einer Verwechslung des Stromzählers gekommen.“

Schäfer selbst habe gar keinen Zugang zu den Zählerkästen im Keller des Mehrfamilienhauses. So sei das in vielen Barkenberger Velero-Immobilien. Anke Sostmann nennt den Grund dafür: „In der Vergangenheit haben Mieter gesperrte Stromzähler oft manipuliert, um wieder an Strom zu gelangen. Dieser Vandalismus führt zu erheblichen Verletzungs- und Verkehrssicherungsgefahren. Aus diesem Grund mussten die Zählerräume abgesperrt werden.“

Schlaflose Nächte

Die Wohnungsverwaltung hat sich mittlerweile schriftlich bei Schäfer für den Vorfall entschuldigt. Schlaflose Nachte habe sie aber dennoch. Das hat mehrere Gründe.

Zunächst sind das finanzielle Sorgen. „Ich muss die Grundversorgung bei Eon ja auch bezahlen“, sagt Schäfer. Welche Summe dann auf sie zukommt, wisse sie aber nicht. „Eine Rechnung habe ich auch noch nicht bekommen“, sagt Schäfer weiter.

Verwechslung sorgt für Ärger

Hinzu komme der Ärger, den die Verwechslung mit sich ziehe. „Ich möchte, dass alles wieder so hergestellt wird, wie es war“, sagt Schäfer im Hinblick auf ihren gekündigten Vertrag. Doch das gestaltete sich komplizierter als gedacht. Lange habe sie bei Velero und beim Stromanbieter hinterher telefoniert, oft ohne Erfolg.

Als es dann letztendlich geklappt hat, habe der nächste Schock gewartet. „Ich habe sechs Wochen Wartezeit auf einen neuen Vertrag“, sagt Schäfer. Vier Wochen davon seien schon vorbei. Es bleiben also noch weitere zwei Wochen in der Grundversorgung.

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