Rita Zachraj ist Sprecherin der Mieter-Initiative in Dorsten.

Rita Zachraj ist Sprecherin der Mieter-Initiative in Dorsten. Sie beklagt fehlende Transparenz bei der Wohnungsverwaltung Velero. © Julian Preuß

Ärger mit Velero: Rita Zachraj sieht „Schritt in die richtige Richtung“

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Bei Rita Zachraj und anderen Velero-Mietern aus Dorsten ist der Frust groß. Sie beklagen die Intransparenz der Wohnungsverwaltung. Die zeigt sich nun gesprächsbereit.

Dorsten

, 07.09.2022, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rita Zachraj wirkte etwas zuversichtlicher als sonst, als sie am Montagnachmittag (5.9.) bei einem Treffen einer Mieter-Initiative in Wulfen-Barkenberg über Velero sprach. Denn die Verantwortlichen der Wohnungsverwaltung zeigen sich neuerdings bereit zu einem regelmäßigen Austausch mit den Mieterinnen und Mietern. Zuvor hatte Zachraj, Sprecherin der Initiative, die Intransparenz des Unternehmens beklagt.

Velero-Mieter standen vor verschlossenen Türen

Rückblick: Am 21. März 2022 ist auf der Internetseite des Mietervereins Witten und Umgebung ein Artikel veröffentlicht worden. Das Beitragsbild zeigt Mitglieder der Initiative vor den verschlossenen Türen der Velero-Geschäftsstelle in Bochum. Im Text heißt es: „Seit mehreren Jahren warten MieterInnen in Witten und Dorsten vergeblich darauf, dass ihnen der bundesweit tätige Immobilienkonzern ‚Velero Wohnen‘ Einsicht in den Beleg der Nebenkostenabrechnung gewährt.“

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Konkret gehe es um die Nebenkostenabrechnungen aus den Jahren 2019 und 2020. Bei einigen Mieterinnen und Mietern seien diese falsch berechnet worden. Auch die Korrekturen seien nicht richtig gewesen, sagten die Mieterinnen und Mieter am Montag in der Runde.

Noch immer (Stand: Dienstag, 6.9.) haben die Dorstener Mieterinnen und Mieter die Abrechnungsunterlagen noch nicht gesehen. Dass Velero nicht auf die Anliegen der Mieterinnen und Mieter reagiere und dadurch intransparent bleibe, sei kein Einzelfall.

Zwei Mieter berichten von ihren Erfahrungen

Zachraj hat die Namen von Silvia Wagner und Klaus Kessels auf einem Zettel notiert. Beide möchten von ihren Erfahrungen mit Velero erzählen.

Kessels lebt seit 1984 an der Barkenberger Allee. Er klagt: „Die Leute sind einfach nicht erreichbar. Überall läuft der gleiche Anrufbeantworter und Mitarbeiter melden sich nicht mehr auf E-Mails zurück. Vertröstungen sind an der Tagesordnung.“

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Grund für eine Kontaktaufnahme mit Velero hat Kessels allemal. Wie andere Mieterinnen und Mieter auch warte er seit einer gefühlten Ewigkeit auf die Einsicht in die Nebenkostenabrechnung. Und nicht nur das. Er zählt ebenfalls zu denjenigen, die aufgrund einer Mieterhöhung wesentlich mehr an die Wohnungsverwaltung überweisen sollen.

Knut Unger, Sprecher und Vorsitzender des Mietervereins Witten, berät die Velero-Mieter in Barkenberg.

Knut Unger, Sprecher und Vorsitzender des Mietervereins Witten, berät die Velero-Mieter in Barkenberg. © Julian Preuß

Knut Unger: Wohnungseigentümern gehe es nur ums Geld

Knut Unger, Sprecher und Vorsitzender des Mietervereins Witten, hält diese Miterhöhung für nicht rechtmäßig. Er war am Montag ebenfalls in Barkenberg, um die Mieterinnen und Mieter zu beraten. Während eines Telefongesprächs Anfang August war er der Meinung, dass es den Eigentümern der Barkenberger Wohnungen lediglich ums Geld gehe. Diese bzw. Velero als zuständige Wohnungsverwaltung hätten überhaupt kein Interesse an den Anliegen der Mieterinnen und Mietern.

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Ungers Urteil: „Velero existiert quasi gar nicht als Ansprechpartner. Es gibt einfach keine Reaktion.“ Er sprach von einer „organisierten Verantwortungslosigkeit“. Bis zur Veröffentlichung dieses Textes äußerte sich die Wohnungsverwaltung nicht zu diesen Vorwürfen. Allerdings stellte Pressesprecherin Anke Sostmann ein Interviewtermin mit Velero-Vertretern in Aussicht.

Velero und Mieter planen gemeinsame Gespräche

Und auch mit den Mieterinnen und Mietern scheint die Wohnungsverwaltung nun regelmäßigen Kontakt suchen zu wollen. Einmal im Quartal solle ein Gespräch mit Vertretern der Mieterinitiative und den für Barkenberg verantwortlichen Velero-Mitarbeitern stattfinden, erklärte Rita Zachraj. Sie war bei einem ersten Treffen Anfang September dabei. Ihr Fazit: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Da kann etwas Gutes draus entstehen. Wir hoffen auf mehr Transparenz.“

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Die Sprecherin der Mieter-Initiative möchte die Gespräche auch dazu nutzen, um noch in diesem Jahr nochmal über die Nebenkostenabrechnungen von 2019 und 2020 zu sprechen. Denn auch die Abrechnung für 2021 folgt bestimmt.

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