
Das Tierheim in Dorsten muss sich in diesem Jahr auf höhere Heizkosten einstellen. © Stefan Diebäcker (A)
Energiekrise trifft Dorstener Tierheim: Marina Hinz erklärt die Folgen
Energiekrise
Hohe Gas- und Energiepreise bereiten den Menschen in Dorsten und auch dem Tierheim Sorgen. Für die Tiere wäre es dramatisch, wenn nicht mehr geheizt werden könnte, sagt die Vorsitzende.
Mit Bange blicken viele Menschen in Dorsten derzeit auf den Herbst und Winter. Schuld daran ist vor allem die Gas- und Energiekrise, die beispielsweise die Heizkosten enorm in die Höhe schnellen lässt. Was das für das Tierheim in der Stadt bedeutet, macht der Tierschutzverein Dorsten und die Herrlichkeit Lembeck in einem Facebook-Beitrag deutlich.
„Damit es hier weitergehen kann, tun auch wir, was wir können.“
Darin heißt es: „Die Strom- und Gaspreise schießen auch bei uns durch die Decke. Wir haben zwar schon immer sehr auf einen sparsamen Verbrauch geachtet, aber das wird diesen Winter leider nicht mehr reichen.“ Und weiter: „Damit es hier weitergehen kann, tun auch wir, was wir können.“
Diese Zeilen könnten sich wie ein indirekter Hilferuf verstehen lassen. Ganz so drastisch drückt es die Vorsitzende Marina Hinz allerdings nicht aus. Die Mehrkosten, beispielsweise für das Heizen, muss das Tierheim dennoch tragen. Dabei sind die finanziellen Spenden zuletzt immer weiter zurückgegangen. Hinz äußert Verständnis dafür: „Die Leute sparen, wo sie können.“
An Wärme sparen kommt für das Tierheim jedoch nicht in Frage. „Klar ist, dass keiner unserer Schützlinge frieren soll“, schreibt der Verein bei Facebook. Betroffen davon wären vor allem die untergebrachten Hunde und Katzen. „Wir beheizen nur das Hunde- und Katzenhaus“, erklärt Hinz.
Heizung kann nicht einfach abgeschaltet werden
Die Temperatur darin sei nicht besonders hoch, sagt die Vorsitzende. „Das liegt daran, dass die Türen immer mal wieder aufgehen und die Hunde zum Beispiel nach draußen gehen. Zudem muss regelmäßig gelüftet werden.“ Trotzdem könne die Heizung nicht einfach abgeschaltet werden: „Wenn es zu kalt ist, frieren die Tiere und werden krank.“ Nicht zu unterschätzen seien dann außerdem Schäden am Gebäude, wie möglicherweise Schimmel. Hinz: „Wenn sich Schimmel bildet, können wir in den betroffenen Räumen keine Tiere mehr aufnehmen.“
Um das zu verhindern und trotz allem so gut wie möglich durch den Winter zu kommen, legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims selber Hand an. „Also beginnen wir die Ecken und Kanten, an denen es noch irgendwie kalt und ungemütlich werden könnte, weiter zu schließen, zu dämmen und zu isolieren“, heißt es bei Facebook.
Konkret sollen unter anderem die „Terrassentüren“ der Hundegehege mit Styrodur ausgebessert werden. Aktuell würden die Schieber ausgemessen, sodass in ein paar Tagen die entsprechenden Styrodur-Platten ankommen. „Damit wollen wir nicht zu lange warten“, sagt Hinz. Nicht, dass das Dämmmaterial ebenfalls knapp wird.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.