Noch steht kein Stein auf dem anderen, aber Kadir Daglar und seine Mitstreiter sind zuversichtlich, dass im September in der massiv vom Erdbeben zerstörten Stadt Samandağ in der Türkei eine neue Schule eröffnet werden kann.
Der pensionierte Dorstener Berufsschullehrer hat seit dem verheerenden Erdbeben Spenden gesammelt für das Projekt - an seiner Seite der Bund türkischer Lehrervereine.
Jetzt ist Daglar in seinem Heimatland, um dort die Weichen zu stellen für den Neubau. Noch während seines alljährlichen Sommeraufenthaltes in der Türkei soll die Schule in Samandağ in Betrieb gehen.
Wichtige Hilfe erhält die Gruppe um Kadil Daglar dabei vom Bürgermeister der türkischen Stadt Nilüfer im Bezirk Bursa. Der Sozialdemokrat Turgay Erdem und seine Verwaltung helfen beim Wiederaufbau im Erdbebengebiet, organisieren dort zum Beispiel die Versorgung von täglich rund 600 Menschen mit Mahlzeiten. Er hat Kadil Daglar mit seinem Engagement als seriöser Partner vor Ort überzeugt. Dass Daglars Ehefrau und der Bürgermeister beim ersten Zusammentreffen festgestellt haben, dass sie ihre Kindheit einst im gleichen Stadtviertel verbracht haben, hat das Vertrauensverhältnis schnell gefördert.

Der Dorstener berichtet in einem Telefonat mit unserer Redaktion aus der Türkei: „Die Mitarbeiter aus Bursa werden nicht nur die Aufsicht über den Schulneubau übernehmen. Die Stadt wird das Projekt gegebenenfalls auch finanziell unterstützen, denn noch reicht die Spendensumme nicht aus.“
Von der ursprünglichen Idee, Schulcontainer aufzustellen, sind die Initiatoren abgekommen. Nun soll es doch ein bleibendes Gebäude werden.
Baupreis drücken
Das sei ursprünglich vier Meter hoch geplant gewesen, erzählt Daglar. Aus bauphysikalischen Gründen sei es jetzt auf drei Meter reduziert worden, sodass Hoffnung bestehe, den Baupreis von rund 180.000 Euro auf maximal 140.000 Euro drücken zu können. Gespräche mit dem Bauunternehmen sollen in den nächsten Tagen folgen.

Mit den Behörden ist bereits alles „wasserdicht“ abgesprochen. Es seien Details besprochen und Protokolle unterzeichnet worden, freut sich Daglar. Nun könne es losgehen. Bis zum Beginn des neuen Schuljahres im September soll die Schule schon stehen.
Solange bleibt Daglar in der Türkei, um den Fortschritt des Projekts aus der Nähe verfolgen zu können. Aus der Ferne bedankt er sich im Namen der Gruppe und vor allem der Schulkinder aus Samandağ am Mittelmeer bei allen, die bisher mitgeholfen und mitgewirkt haben.
Spendenkonto
Wer das Schulprojekt unterstützen möchte, kann Spenden mit dem Stichwort „Schulcontainer“ einzahlen auf das Konto der ATÖF, Ziraat-Bank Frankfurt, IBAN DE445122 0700 1032 9280 02. Für Zuwendungen können Spendenquittungen ausgestellt werden.
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