Zwischen Martin Rütter und dem stadtbekannten Dorstener Hundehändler Hubert Winkel schwelt schon länger ein Streit, der am Mittwoch (21.6.) das Essener Landgericht beschäftigte.
Während Rütter den Ausgang der Verhandlung für sich so wertete, dass er weiterhin vor dem Hundehandel warnen dürfe und dies als vom Gericht gebilligte freie Meinungsäußerung interpretiert, sehen Winkel und seine beauftragten Medien-Anwälte den Kern des Verhandlungsergebnisses völlig anders.
Rechtsanwalt Roman Ronneburger aus Berlin: „Das Landgericht Essen hat in dem Einstweiligen Verfügungsverfahren die Eilbedürftigkeit in der Sache verneint, obwohl die Mehrheit der angegriffenen wahrheitswidrigen Äußerungen erst Ende April 2023 aufgestellt wurden.
Gegenstand des Verfahrens in Essen war nicht, dass Herr Rütter öffentlich vor einem Kauf von Tieren bei der Welpenstube Winkel gewarnt hat. Unsere Mandantschaft ist gegen u.A. in der Show von Herrn Rütter aufgestellte Tatsachenbehauptungen vorgegangen. Die angegriffenen Behauptungen des Herrn Rütter sind durchgängig wahrheitswidrig und werden zudem auch in einem Hauptsacheverfahren verfolgt. Die vermeintlichen von Herrn Rütter angeprangerten Zustände in ungarischer Hundezucht haben nichts mit dem Betrieb der Welpenstube Winkel zu tun.“
Rütter könne über die Zuchtbetriebe, von denen Winkel Hunde beziehe, keine Aussagen treffen, da er keinen dieser Betriebe besichtigt habe.
Rütter indes wiederholte nach der Verhandlung direkt in einem Instagram-Post: „Kauft keine Hunde im Zoofachhandel, nicht in der Welpenstube, nicht bei ebay Kleinanzeigen (jetzt kleinanzeigen.de, Anm. der Redaktion).“ Seriöse, liebevolle Züchter und vor allem Tierheime seien dagegen deutlich geeignetere Orte für die Anschaffung eines passenden Hundes.
Vor-Treffen auf der Bühne
Rütter behauptet, dass er mit Filmaufnahmen beweisen kann, dass Hunde im Ausland unter miserablen Bedingungen für den Dorstener Händler „produziert“ werden. Dagegen setzt sich Hubert Winkel zur Wehr. Er werde als seriöser Händler öffentlich an den Pranger gestellt, obwohl er sich vorbildlich an die Tierschutzvorschriften halte und qualvollen, illegalen Tierhandel verurteile.
Vor der Verhandlung am Landgericht war es Ende April auf einer Düsseldorfer Bühne zu einem offenen verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden Männern gekommen. „Der will nur spielen“ heißt Rütters Programm. Dieses unterhaltsame Motto gilt zwischen dem Dorstener und dem Hundetrainer schon länger nicht mehr. Die juristische Auseinandersetzung wird weitergehen.
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