Der Dorstener Pädagoge Kadir Daglar ruft zu Spenden auf Schulcontainer für die Türkei

Kadir Daglar sammelt für Schulcontainer im türkischen Erdbebengebiet
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Die Bilder von der Erdbebenkatastrophe in seinem Geburtsland sind für Kadir Daglar kaum zu ertragen. „Das ist eine unvorstellbare Katastrophe“, sagt der pensionierte Dorstener Berufsschullehrer über das Erdbeben vom 6. Februar.

Der Ehrenvorsitzenden der Föderation türkischer Elternvereine in NRW, der für seine Verdienste um die Bildung türkischstämmiger Kinder 2004 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, weiß, dass sich viele internationale Hilfsorganisationen um die Menschen im Erdbebengebiet und ihre dringendsten Bedürfnisse kümmern. Er weiß aber auch, dass Tausende von Schulgebäuden zerstört wurden und es in den Trümmern keine Orte für Bildung mehr gibt. Ein unerträglicher Gedanke für den Pädagogen.

Kinder gehen durch die Trümmer von Gebäuden
Unter den Tausenden Gebäuden, die das Erdbeben zerstört hat, sind auch zahlreiche Schulen. © picture alliance/dpa

Für seine Idee hat er den Bund der türkischen Lehrervereine in Deutschland (ATÖF) als Mitstreiter gewonnen. Daglar: „Wir möchten im türkischen Erdbebengebiet Schulcontainer errichten, damit dort schnellstmöglich wieder Unterricht stattfinden kann.“

Wie auch Celal Aydemir, Vorsitzender des türkischen Lehrerverbandes Ruhr in Essen, gilt seine besondere Sorge den Kindern, die zum Teil auf sich allein gestellt sind. „Mit Schulcontainern können wir ermöglichen, dass der schulische Alltag rasch wieder aufgenommen wird, um so betroffenen Kindern wieder ein Stück Normalität zurückzugeben.“

20.000 Euro pro Schule

Für 20.000 Euro, so Kadir Daglar, sei ein Container zu haben, der bereits vollständig als Schule ausgestattet ist. Eine Firma aus Ankara baue diese Container zu einem günstigen Preis, ein Bauunternehmer und ehemaliger Schüler von Aydemir will die Container mit dem nötigen Schulmobiliar ausstatten.

Die Kontakte zu Schulämtern und Lehrern im Krisengebiet hat der Bund türkischer Lehrervereine. Und wenn es soweit ist, würde Kadir Daglar den Aufbau sogar persönlich „überwachen“.

Kadir Daglar, der in Dorsten große Bekanntschaft und Wertschätzung genießt, hofft auf möglichst viele Spenden für das Projekt. Bürgermeister Tobias Stockhoff konnte er die Idee bereits vorstellen.

„Ich begrüße es sehr, dass es so vielfältige Projekte und so ein grenzenloses Engagement gibt, um die Nöte der Menschen im syrisch-türkischen Erdbebengebiet zu lindern. Dabei sind solche und ähnliche örtliche Projekte eine Ergänzung der konzentrierten und koordinierten Leistungen der großen Hilfsorganisationen“, so der Bürgermeister.

Spendenkonto

Wer das Schulprojekt unterstützen möchte, kann Spenden mit dem Stichwort „Schulcontainer“ einzahlen auf das Konto der ATÖF, Ziraat-Bank Frankfurt, IBAN DE445122 0700 1032 9280 02. Für Zuwendungen können Spendenquittungen ausgestellt werden.

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