
© picture alliance / dpa
Dorstener begegnen jüdischen Sportstars demnächst am Südwall
Skulpturen-Ausstellung
Sie waren die Besten in ihrer Sportart. Dennoch wurden Jüdische Sportler verfolgt, entrechtet und ermordet. Großformatige Skulpturen werden demnächst in Dorsten an sie erinnern.
Großformatige Skulpturen würdigen vom 20. Mai bis zum 13. Juni jüdische Stars im deutschen Sport. Als Nationalspieler, Welt- oder Europameister, als Olympiasieger oder Rekordhalter zählten sie zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit. Nur weil sie Juden waren, wurden sie im NS-Staat ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet.
Das Zentrum deutsche Sportgeschichte und die Unis Potsdam und Hannover haben die Wanderausstellung über die Jewish Allstars konzipiert, die 2015 in Berlin zum ersten Mal gezeigt wurde. Aus Anlass der „Tage des Grundgesetzes“ kommen die Sportler-Figuren demnächst nach Dorsten, erinnern auf dem Südwall zwischen Jüdischem Museum und Recklinghäuser Tor an Karrieren „Zwischen Erfolg und Verfolgung“.
Zu jeder Skulptur gibt es eine Erklärung. So werden die Passanten zum Beispiel erfahren, dass Lilli Henoch, die erfolgreichste Leichtathletin der 1920er Jahre, nach ihrer Deportation in der Nähe von Riga ermordet wurde, während die nach Ungarn emigrierte Basketball-Legende Ralph Klein 1983 als Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalteams in sein Geburtsland zurückkehrte - obwohl Bruder und Vater von den Nazis in Auschwitz ermordet worden waren.
Die Stadtinfo bietet kostenlose Führungen durch die Ausstellung mit Barbara Seppi für Einzelpersonen, Gruppen und Schulkassen an. Anmeldungen unter Tel. (02362) 663066.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
