
Dr. Martin Bach (l.) und sein Nachfolger Klaus Heuwing vor der Praxis an der Alleestraße 10. © Petra Berkenbusch
Dorsten: Klaus Heuwing übernimmt die Arztpraxis von Dr. Martin Bach
Nachfolge gesichert
Ruhestand mit 65: Dr. Martin Bach ist froh, dass er diesen Plan in die Tat umsetzen kann und seine Patienten dennoch gut versorgt sind. Klaus Heuwing hat die Arztpraxis übernommen.
Wenn er sich ein Beispiel an seinem Vorgänger nimmt, muss Klaus Heuwing noch 20 Jahre arbeiten. Der gebürtige Kirchhellener hat am 1. Juli die Arztpraxis von Dr. Martin Bach an der Alleestraße übernommen. Zuvor hat der Facharzt für Innere Medizin im Krankenhaus gearbeitet, in den Christophorus-Kliniken in Coesfeld und Dülmen als Notarzt und Intensivmediziner. In einer Praxis in Haltern-Lippramsdorf hat er dann ausprobiert, ob sein Wunsch nach einer eigenen Praxis dem Realitätscheck standhält.
„Die Arbeit als Internist und Allgemeinmediziner in Haltern hat mir sehr viel Spaß gemacht“, berichtet Klaus Heuwing. Und so schaute er sich nach einer eigenen Praxis um. Gleichzeitig suchten die Ärzte Martin und Elke Bach eine Nachfolgeregelung für ihre Praxis. Über ein Beratungsunternehmen fand man zusammen.
„Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt einen Nachfolger gefunden habe“, erzählt Martin Bach. Das sei keineswegs selbstverständlich. „Aber dass es so gut passt wie mit Klaus Heuwing, ist ein zusätzliches Glück.“ Seit dem 1. Juli ist Heuwing der Chef an der Alleestraße, aber Martin Bach hilft noch drei Monate lang beim „smarten Übergang“.
Martin und Elke Bach haben Pläne für die Freizeit
Dann will der 64-Jährige sich allerdings endgültig seinem Ruhestand widmen, schließlich haben seine Frau und er Pläne für die neu gewonnene Freizeit. „Zum einen reisen wir gerne“, schaut Martin Bach in die Zukunft. „Zum anderen haben unsere erwachsenen Kinder für die Eltern eine Menge Vorschläge für die sinnvolle Nutzung der Freizeit“, fügt er schmunzelnd hinzu.
Martin Bach hat übrigens vor der Übernahme der Dorstener Praxis vor knapp 15 Jahren ebenfalls im Krankenhaus gearbeitet, fast 25 Jahre lang. Schon damals habe er gut loslassen können, erinnert er sich, und habe den Übergang in die Arbeit als niedergelassener Arzt gut hingekriegt.
Jetzt steht die Digitalisierung der Praxis an
Diesen Übergang erlebt Klaus Heuwing nun seit ein paar Tagen am eigenen Leib. Er ist froh, dass neben Martin Bach das bewährte Praxis-Team an seiner Seite steht und beim Neuanfang hilft. Weil der neue Chef gleich mit einem neuen Computerprogramm an den Start gegangen ist, seien die ersten beiden Tagen etwas struppig gewesen, berichtet Heuwing. „Aber wir müssen uns der Herausforderung der Digitalisierung stellen.“ Am elektronischen Rezept, der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowie an der Online-Terminplanung gehe auf Dauer kein Weg vorbei.

Klaus Heuwing war vor dem Medizinstudium zwölf Jahre bei der Bundeswehr. © Petra Berkenbusch
Selbstverständlich laufe der Praxis-Betrieb während der Software-Einführung weiter, versichert Heuwing. Noch immer herrsche Corona-Ausnahmezustand. „Die Infektionszahlen steigen trotz der sommerlichen Temperaturen. Man merkt halt, dass die Menschen sich wieder mehr in großen Gruppen treffen und sorgloser geworden sind.“ Im Herbst werde es dann wieder mehr ums Impfen gehen. Im Laufe des Jahres erwarten die Mediziner an die aktuellen Corona-Varianten angepasste Impfstoffe. Für ein Ende der Pandemie wagt Klaus Heuwing keine Prognose.
Klaus Heuwing zieht mit Frau und Kindern nach Dorsten
Demnächst zieht der 45-Jährige übrigens nach Dorsten. „Dann kann ich mit dem Fahrrad zur Praxis fahren“, freut er sich. Hier wird der passionierte Jogger sicher auch die passende Laufstrecke finden.
Für mehr Hobbys lassen die beiden Kinder, ein und vier Jahre alt, dem Vater gerade keine Zeit. Aber für sie erhofft er sich durch die geregelten Praxiszeiten und die Nähe zwischen Arbeitsplatz und Wohnort mehr Zeit als im Krankenhausalltag mit seinem Schichtdienst. Und in 20 Jahren werden die beiden sicher eine Menge schlaue Vorschläge haben, was der Vater im Ruhestand so alles anstellen kann.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
