Vereinzelt mischen sich Wohnhäuser zwischen die Firmenstandorte im Gewerbegebiet Marienstraße. 13 Hektar umfasst das Gelände im Dorstener Stadtteil Hervest. Dazu gehören 28 Flächen von privaten Eigentümern. Eben jene Grundstücke lassen die Dorstener Stadtverwaltung und die Wirtschaftsförderung (Windor) seit einiger Zeit konkreter betrachten. Und zwar seit August 2023.

Damals wurde die Stadt Dorsten mit dem Gewerbegebiet Marienstraße bei der Landesinitiative Bau.Land.Partner aufgenommen. Der Technische Beigeordnete Holger Lohse erklärt den Hintergrund: Brachflächen oder ungenutzte Flächen sollen wieder bebaubar gemacht oder bebaute Bereiche besser ausgenutzt und attraktiver gestaltet werden. Kurzum: Die Grundstücke sollen möglichst effektiv genutzt werden.
Betriebe mit Veränderungsplänen profitieren
Eben darum kümmert sich die Landesinitiative. Davon werden vor allem jene Unternehmen und Betriebe im Gewerbegebiet Marienstraße profitieren, die ihre Standorte vergrößern oder verkleinern möchten.
Ziel ist es, die entsprechenden Eigentümer an einen Tisch zu bekommen, um über Kauf- und Verkauf zu sprechen. Wie das funktionieren soll, erläutert Holger Lohse in einer Berichtsvorlage für den Umwelt- und Planungsausschuss (18.3., 17 Uhr, Ratssaal).
Zunächst seien alle 28 Eigentümer in einem ersten Schritt kontaktiert worden, um Gespräche zu führen und die Entwicklungsinteressen abzufragen. Auf diese Weise sei es gelungen, gut 80 Prozent des 13 Hektar großen Gewerbegebietes abzudecken.
20 Prozent planen Expansion
Das Ergebnis: 60 Prozent der Befragten gaben an, ihr Grundstück „im eigenen Bestand halten zu wollen“. 20 Prozent erklärten, eine Expansion oder bauliche Veränderung geplant zu haben. Weitere 20 Prozent würden künftig einen Verkauf ihres Grundstücks anstreben.
Für diese Flächen seien zudem durch NRW.Urban, die Entwicklungsgesellschaft hinter der Landesinitiative, erste Skizzen und Konzepte ausgearbeitet worden. Einen Abschlussbericht dazu, kündigt Holger Lohse an, werde NRW.Urban Mitte 2025 vorlegen.
Außerdem, so der Technische Beigeordnete, solle für die Befragten „in Kürze“ eine Informationsveranstaltung über die vorläufigen Ergebnisse stattfinden. In der Folge würden die Stadtverwaltung und Windor für Gespräche gezielt auf die entwicklungsinteressierten Eigentümer zugehen.
Wohnnutzung soll sich nicht ausbreiten
Aber, so Holger Lohse: „Die gewerbliche Nutzung soll durch die Landesinitiative gesichert und gestärkt werden, sodass sich die Wohnnutzung nicht weiter ausbreitet.“
Die Stadtverwaltung und Windor sehen die Maßnahmen „als sehr hilfreich“ an. Grundsätzlich bestünden deshalb auch Überlegungen, „den Förderansatz erneut zu nutzen“. Möglicherweise könnte dann das Gewerbegebiet Köhl in Wulfen an der Reihe sein.
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