Es ist erst wenige Tage her, da standen einige Aktivisten des Bündnisses „Dorsten gegen Rechts“ auf dem Marktplatz und hielten die „demokratische Flagge“ hoch. Am 26. Januar sollen es an selber Stelle deutlich mehr Menschen sein.
Dann findet in Dorstens „guter Stube“ eine Kundgebung statt - Motto: „Aufstehen für unsere Demokratie“.
Nach den Enthüllungen des Journalisten-Netzwerks Correctiv über Geheimtreffen von Rechtsradikalen in Potsdam und den folgenden Demonstrationen in zahlreichen Städten „ist auch in unserer Gruppe der Wunsch entstanden, Menschen in Dorsten eine größere Plattform für Demokratie zu bieten“, berichtet Mit-Organisator Ralph Gorski vom Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“.
Nach dem letzten Bündnistreffen am vergangenen Montag ist eine etwa 90-minütige Kundgebung auf dem Marktplatz am Freitag (26. Januar) ab 17.30 Uhr beantragt worden. Einen Demonstrationszug durch die Altstadt wird es nicht geben. „Das wäre organisatorisch zu aufwendig.“
„Der Markplatz soll voll werden“
Gorski und seine Mitstreiter hoffen, dass „der Marktplatz voll wird“ und es ein „klares Zeichen für die Demokratie und gegen jegliche Form von Rechtsextremismus“ gibt. „In einer Zeit, in der die demokratischen Werte herausgefordert werden, möchten wir gemeinsam ein starkes Signal für Toleranz, Vielfalt und Zusammenhalt setzen.“
Die Teilnehmer sollen auch im wörtlichen Sinn die Gelegenheit bekommen, ihre Stimme zu erheben. „Wir planen verschiedene Redebeiträge, auch von jüngeren Menschen“, bestätigte Ralph Gorski am Donnerstag (18.1.)

Die Kundgebung erinnert ein wenig an Zeiten vor der letzten Kommunalwahl, als die AfD eine Veranstaltung in der Petrinum-Aula organisierte. Hunderte Menschen zogen damals von der Innenstadt vor die Aula, um ihren Unmut über die Partei und ihre Ziele kundzutun. Trotzdem zog die AfD bei der Wahl im Herbst 2020 erstmals und mit drei Sitzen in den Stadtrat ein.
Während der Corona-Pandemie fanden in Dorsten Autokorsos und eine Kundgebung von Querdenkern und Corona-Leugnern statt, gleichzeitig gab es auch einen Schweigemarsch als Gegendemonstration.
Mit Blick auf die anstehenden Wahlen in diesem Jahr plant das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ eine Reihe von Veranstaltungen, u.a. am 20. Februar ab 18 Uhr im Treffpunkt Altstadt einen offenen Gesprächsabend zum Thema „Was können wir gemeinsam gegen den zunehmenden Rechtsruck unternehmen?“
Demonstrationen in der Region
Vor der Kundgebung in Dorsten gibt es bereits Demonstrationen an diesem Donnerstag (18.1.) in Castrop-Rauxel sowie am Samstag (20.1.) in Recklinghausen, Gladbeck und Bottrop. Am 27. Januar gehen Menschen in Gelsenkirchen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.
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