Das Bündnis gegen Rechts gibt nicht nach und sucht den Schulterschluss

© Petra Berkenbusch

Das Bündnis gegen Rechts gibt nicht nach und sucht den Schulterschluss

rnEngagierte Demokraten

Eine „Black lives matter“-Demo am 4. Juli und „Dorsten gegen Rechts“ im Kommunalwahlkampf: Engagierte Bürger stehen weiterhin für Toleranz, Respekt und Vielfalt ein.

Dorsten

, 25.06.2020, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Zwangspause konnte ihrem Einstehen für Demokratie, Toleranz, Respekt und Vielfalt nichts anhaben. Im Gegenteil: Die Mitstreiter im Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ freuten sich bei ihrem ersten Wiedersehen nach dem Lockdown am Dienstag im Amphitheater über engagierten Nachwuchs.

Pia und Julia, zwei junge Dorstenerinnen, baten das Bündnis um Hilfe: Die beiden finden es an der Zeit, auch in Dorsten ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Unter dem Motto „Black lives matter“ wollen sie sich für Toleranz, Respekt und Vielfalt einsetzen - und andere mit diesem Engagement anstecken. In Bürgermeister Tobias Stockhoff haben sie schon einen Befürworter ihrer Idee gefunden, bei der Polizei wollen sie ihre Demo in den nächsten Tagen anmelden.

Mit Genehmigung der Polizei soll die Demo am 4. Juli stattfinden

Julia erklärte das Vorhaben: „Am 4. Juli wollen wir ab 10 Uhr auf dem Marktplatz Spenden sammeln für Black lives matter. Um 12 Uhr soll es dann am Platz der Deutschen Einheit eine Kundgebung geben.“ Dort sollen Redner kurze Statements abgeben können. Tobias Stockhoff habe sich bereits dazu bereiterklärt, berichteten Pia und Julia. Weil sie mit Demonstrationen keine Erfahrung haben, baten sie um die Hilfe des Bündnisses.

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Für ihr Engagement bekamen die jungen Frauen viel Lob. Sprecherin Ruth Lange stellte sogar zur Diskussion, ob das Bündnis als Mitveranstalter auftreten solle. Letztlich versprachen die Bündnis-Mitglieder nicht nur ihre Teilnahme an der Demo, sondern auch ihre tatkräftige Hilfe. Den Veranstalterinnen gaben sie einstweilen noch ein paar konkrete Anregungen mit auf den Weg. Zum Beispiel: „Schärft die inhaltliche Ausrichtung Eurer Ziele, damit die Demo nicht in ein reines USA-Bashing abrutscht.“

Hilfe fürs Bündnis auf Facebook und Instagram

Die Freundinnen nahmen die Ratschläge dankend auf und könnten sich vielleicht schon bald revanchieren für die Unterstützung. „Dorsten gegen Rechts“ mangele es noch immer an einem Facebook- und Instagram-Auftritt, bedauerte Ruth Lange später. Eine leichte Übung, befanden die jungen Damen, und boten ihre Hilfe an.

Das Bündnis gegen Rechts wird an fünf Samstagen vor der Kommunalwahl Präsenz mit einem Infostand in der Stadt zeigen. Die Mitglieder hoffen, dass sie, wie schon bei der Europawahl, einen Schulterschluss mit den demokratischen Parteien herbeiführen können.

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„Bei allen politischen Unterschieden“, appellierte Alt-Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, „der Kampf gegen Rechts muss ein Konsenspunkt aller Demokraten sein.“ Deshalb erwartet das Bündnis, dass Parteienvertreter an jedem der fünf Samstage an seinem Stand Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

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