Ein Strohlager brennt in Lembeck. Feuerwehrleute löschen das Feuer.

Nahezu jede Nacht musste die Feuerwehr Dorsten zuletzt ausrücken - wie hier zu einem brennenden Strohlager in Lembeck. © Guido Bludau

Brandserie in Dorsten: Polizei fasst mutmaßliche Brandstifterin

rnFeuerwehr

Nach zahlreichen Bränden in Dorsten hat die Polizei eine mutmaßliche Brandstifterin gefasst. Es handelt sich um eine 45-Jährige, die in Marl verhaftet wurde.

Dorsten

, 27.08.2022, 11:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Donnerstag hatte die Polizei nach der 45-Jährigen öffentlich mit einem Foto gefahndet, die mit einem blauen Fahrrad unterwegs gewesen sein soll. Kurz nachdem es am Freitagabend in Lembeck erneut gebrannt hatte, war die Polizei schließlich erfolgreich. Im Bereich Wulfener Straße in Marl hätten Polizeibeamte die Frau gegen 22 Uhr festgenommen, so Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber.

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An ihrer Meldeadresse habe sich die Frau in den vergangenen Tagen nicht aufgehalten, sagt Wilming-Weber auf Nachfrage. Auch andere Anlaufadressen habe die Polizei in den vergangenen Tagen regelmäßig überprüft - vergeblich. „Eine Vielzahl von Einsatzkräften war rund um die Uhr im Einsatz“, berichtet Wilming-Weber.

Frau hielt sich im Freien auf

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Frau sich in den vergangenen Tagen vor allem im Freien aufgehalten hat, was die Fahndung erschwerte. Sogar mit Hubschrauber-Einsätzen hatte die Polizei nach ihr gesucht. Die öffentliche Fahndung habe keine Erkenntnisse zum Aufenthaltsort geliefert, so Wilming-Weber. Polizeibeamte hätten die Frau am Freitagabend im Freien angetroffen.

Derzeit befindet sich die Frau in Untersuchungshaft. Für sie hatte die Staatsanwaltschaft Essen einen Haftbefehl erwirkt, der nun vollstreckt werden, so Wilming-Weber. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.“

Halbes Dutzend Brände könnten auf Konto der Frau gehen

Jetzt werde es laut Wilming-Weber darum gehen, im Detail zu überprüfen, „für welche Brände die Frau überhaupt in Frage kommt“. Die Polizei habe den Zeitraum zunächst auf den 31. Juli bis 25. August eingegrenzt, wobei Wilming-Weber sagt, dass die Frau möglicherweise für etwa ein halbes Dutzend Brände „im Bereich Wulfen, vielleicht angrenzend Haltern“ verantwortlich sein könnte. „Das müssen die Ermittlungen ergeben.“ Man gehe derzeit davon aus, dass es nur um Brände gehe, „die in freier Natur stattgefunden haben“.

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Den hohen Fahndungsdruck der Polizei erklärt Wilming-Weber auch damit, dass befürchtet wurde, dass die Brände irgendwann schwerwiegende Konsequenzen haben könnten. „Bisher wurde keiner verletzt und wir wollten vermeiden, dass irgendwann ein Brand gelegt wird, wo jemand verletzt wird.“

Zu den möglichen Motiven der Frau wollte Wilming-Weber sich nicht äußern. Die Frage, ob die Frau sich bereits zu den Taten geäußert habe, konnte Wilming-Weber nicht beantworten.

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