
Neben normalen Einsätzen, wie hier kürzlich bei einem Kellerbrand auf der Hardt, rückt die Feuerwehr Dorsten aktuell sehr häufig wegen Wald- oder Flächenbränden aus. © Guido Bludau (A)
Schwerstarbeit bei Hitze: Brandserie ist Dauerstress für Dorstens Feuerwehr
Feuerwehr
Eine Brandserie hält die Stadt in Atem. Dorstens Feuerwehrleute leisten Schwerstarbeit bei Höchsttemperaturen. Sollte Löschwasser mal knapp sein, könnten auch Privatpools herhalten.
Erhöhtes Einsatzaufkommen im Sommer sind die Feuerwehrleute in Dorsten gewohnt. Aber die seit Tagen anhaltende Brandserie bei gleichzeitiger Dauerhitze ist eine besondere Herausforderung für die hauptamtlichen Feuerwehrleute und die vielen Freiwilligen.
„Die Einsatzbelastung ist derzeit sicher recht hoch“, sagt Stadtsprecher Ludger Böhne. „Aber die Feuerwehr wird ihren Herausforderungen weiterhin gerecht.“ Die Stadt führt das auch auf das „hervorragende Zusammenspiel“ von hauptamtlichen Kräften und Freiwilliger Feuerwehr zurück.
Aber nicht nur hier funktioniert das Teamwork: Den großen Waldbrand an der A31 am Dienstag bekam die Feuerwehr zügig unter Kontrolle, weil die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren über mehrere Stadt-, Kreis- und Bezirksgrenzen hinweg fluppte.
Fünf Feuerwehrleute arbeitsunfähig, einer in Quarantäne
Auch der oft befürchtete Personalmangel durch Krankheitsausfälle ist bei der Feuerwehr bislang nicht eingetreten. Die Hygienekonzepte funktionieren offenbar. Von den 130 Mitarbeitern der Feuerwehr der Stadt Dorsten sind derzeit fünf arbeitsunfähig, hinzu kommt ein Ausfall wegen Corona-Quarantäne.

Nahezu jede Nacht musste die Feuerwehr Dorsten zuletzt ausrücken - wie hier zu einem brennenden Strohlager in Lembeck. Die Polizei fahndet öffentlich nach einer mutmaßlichen Brandstifterin. © Guido Bludau (A)
Während mancherorts aufgrund der Dürre bereits Löschwasserreserven zur Neige gehen, ist die Versorgung in Dorsten nach Angaben der Stadt gesichert. Entnommen wird das Löschwasser in Siedlungsgebieten aus Trinkwasserhydranten. Die Feuerwehr kann außerdem auf Lippe und Kanal, Bäche, Seen, Löschteiche und Brunnen zugreifen, wenn diese nah genug am Einsatzort sind.
Von der Allgemeinverfügung des Kreises Recklinghausen, die eine Wasserentnahme aus Oberflächengewässern derzeit verbietet, ist die Feuerwehr ausgenommen. „Selbst das Wasser aus heimischen Pools kann zum Löschen genommen werden“, so Böhne.
Landwirte sind wichtige Unterstützung
Für die mobile Versorgung führen die Tanklöschfahrzeuge immer zwischen 3.000 und 4.000 Liter Wasser mit. Die Fahrzeuge stehen stets aufgefüllt und einsatzbereit in der Hauptwache und in den Gerätehäusern der Löschzüge.
Dankbar ist die Stadt für die Unterstützung der Landwirte beim Großbrand an der Autobahn. Mehrere Landwirte hatten bei den Löscharbeiten geholfen, indem sie ihre Güllefässer für den Wassertransport nutzten.
Technisch müsse der Einsatz von Güllefässern aber stets abgewogen werden, so Böhne. „Unverdaute Pflanzenfasern können bei nicht ausreichend gereinigten Güllefässern in den Düsen und Pumpen hängenbleiben und im Nachgang eine aufwändige Spülung aller Geräte erfordern.“ Über geeignete Schläuche oder Prallteller sei der Wassereinsatz aus Güllefässern „eine wichtige Unterstützung“.
Einst aus Sachsen nach Westfalen rübergemacht. Dort in Münster und Bielefeld studiert und nebenbei als Sport- und Gerichtsreporter gearbeitet. Jetzt im Ruhrpott gelandet. Seit 2016 bei Lensing Media.
