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Bitter: 100.000 Euro für schöne Altstadt-Projekte drohen zu verfallen
Wir machen Mitte
Brunnenanlage am Essener Tor, Miniatur-Stadtmodell, Adventskranz im Kubus - nur einige der Projekte, die aus dem Altstadtfonds gefördert wurden. Doch in 2020 droht das Geld zu verfallen.
Genug Geld für schöne Projekte in der Altstadt ist für dieses Jahr noch reichlich vorhanden: Rund 100.000 Euro stehen bis Ende 2020 aus Mitteln des Altstadtfonds des Landes NRW zur Verfügung. Und Ideen dafür gibt es aus Reihen des zuständigen Beirates auch schon einige.
Allerdings: „Wir haben derzeit keine interessierten Vereine oder Initiativen, die den nötigen Eigenanteil aufbringen können oder wollen“, sagt Christoph Krafczyk, Citymanager im Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“, der den Altstadtfonds betreut.
Beleuchtung am Alten Rathaus
Eigenanteil heißt: Für jeden Euro, der als Zuschuss ausgezahlt wird, müssen die Geldempfänger einen Euro drauflegen. Als Beispiel nennt Krafczyk das einzige Projekt, das bislang in 2020 vom Altstadtfonds-Beirat bewilligt worden ist: Der Trägerverein Altes Rathaus möchte das Gebäude am Markt mit einer attraktiven und zusätzlichen Ausleuchtung noch besser atmosphärisch in Szene setzen.
Um die fünf Fenster im Obergeschoss sowie das Rundfenster im Dachgeschoss des Alten Rathauses zu illuminieren, bekommt der Trägerverein bis zu 2000 Euro, den gleichen Betrag muss er selbst aufbringen. Wie hoch die Kosten genau ausfallen werden, hängt von der Ausschreibung der Arbeiten ab, so Krafczyk.
Die dauert aber noch: Denn wegen der Denkmalschutzanforderungen könne es bei der Befestigung für die Beleuchtungstechnik nur individuelle Lösungen geben.

Im Oktober 2018 wurde der mit Mitteln aus dem Altstadtfonds finanzierte Brunnen am Essener Tor eingeweiht. © Archiv
In den vergangenen Jahren waren mehrere Vorhaben aus dem Altstadtfonds mitfinanziert worden, alle von den Vereinen oder den Trägern selbst ins Spiel gebracht.
So sind bislang die Lions-Club-Initiativen „Pavillon am Kletterpark Treffpunkt Altstadt“ (Gesamtkosten: 23.000 Euro) und „Miniatur-Stadtmodell“ (32.000 Euro) zur Hälfte durch den Altstadtfonds finanziert worden, auch der Adventskranz der DIA am Recklinghäuser Tor (34.500 Euro) und die Brunnen-Parkanlage der Altstadtschützen (34.000 Euro) am Essener Tor wurden dadurch realisiert. Im vergangenen Jahr schaffte die DIA einheitliche Marktstände in Holzbauweise an. Kosten: 16.660 Euro.
Für dieses Jahr gibt es aber „allenfalls Antragsideen, die im Beirat diskutiert wurden“, sagt Christoph Krafczyk. Die Stadt zählt einige in einer Vorlage für den nächsten Umwelt- und Planungsausschuss auf: Stadttor-Darstellungen in der Fußgängerzone, zukünftiger Tisa-Brunnen, Konzept zur Gestaltung der Schaltkästen in der Altstadt.
Die Zeit drängt
Doch die Zeit drängt. Sollte sich kein Träger für solche Projekte finden, „werden die 100.000 Euro zum Jahresende verfallen“, kündigt Krafczyk an. Geld aus dem Altstadtfonds gibt es erst wieder in 2021. Allerdings nur noch 50.000 Euro - und dies zum letzten Mal. Denn „Wir machen Mitte“ läuft dann aus.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
