Mitarbeiter und Förderer vor dem Jüdischen Museum

Die Mitwirkenden und Förderer der Broschüre, die anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Jüdischen Museums Westfallens 30 Objekte aus der Sammlung vorstellt. © Michael Klein

30 Lieblingsdinge: „Best-of-Buch“ der Sammlung des Jüdischen Museums Dorsten

rnJüdisches Museum

30 Jahre alt ist das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten mittlerweile. Zum Geburtstag ist ein informatives Buch erschienen, dass die 30 Lieblings-Sammlungsstücke der Mitarbeitenden zeigt.

Dorsten

, 15.08.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Tora-Rolle auf einem Lesepult und eine gehäkelte Schalke-Kippa. Ein Weidenkorb, gefüllt mit 150 Büchern und Zeitschriften. Ein Etui mit Beschneidungsbesteck und ein Foliant von 1561. Was diese Dinge alle gemeinsam haben? Sie gehören zu den ungefähr 1.500 Objekten, die das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten über die Zeit von 30 Jahren als Schenkungen, Ankauf oder Dauerleihgabe in seine Sammlung aufgenommen hat.

Mehr noch: Sie gehören auch zu den 30 auserwählten Gegenständen, die anlässlich des runden Geburtstages des Museums in einer neuen Publikation in Wort und Bild vorgestellt werden. „30“ prangt ganz lapidar auf dem orangefarbenen Cover, auf 74 Seiten erzählt der reich bebilderte Band interessante Geschichten über die vorgestellten Objekte - und damit auch über den Alltag, die Traditionen, die Geschichte und Gegenwart von Juden und Jüdinnen in Westfalen und Deutschland.

Jetzt lesen

„Das ist auch ein Begleitbuch zur neuen Dauerausstellung“, betonte Dr. Norbert Reichling, Vorsitzender des Trägervereins, bei der Vorstellung des Bandes: „Und vor allem ein echtes Gemeinschaftswerk.“ Mehrere der festangestellten und ehrenamtlichen Museums-Mitarbeitenden waren nämlich gebeten worden, selbst eine Liste mit ihren Lieblingsstücken aufzustellen.

Repräsentative Vorstellung

„Ich allein hätte am liebsten 50, 60 Dinge aufgezählt, die in die Broschüre müssen“, so Museums-Kurator Thomas Ridder. Im Diskussionsprozess wurden die zahlreichen Vorschläge des Teams aber immer mehr „eingekocht“, am Ende blieb eine durchaus repräsentative Vorstellung von jüdischen Glaubensgegenständen, sozialhistorischen Objekten (wie ein Kaffeeservice und ein Teddybär) sowie Archivalien übrig.

Altes Buch.

Dieser Band von Flavius Josephus aus dem 16. Jahrhundert wird auch im Buch vorgestellt. © Moritz Brilo

„Das ist ein Buch, das nicht in einem Zug durchgelesen werden muss, sondern in dem man blättern und immer wieder etwas Neues finden kann“, sagt Museumsleiterin Dr. Kathrin Pieren. Mit seinen Anekdoten und auch Hintergrundinformationen wie zum Beispiel zur Herkunft von Sammlungsobjekten (Projekt zur Provenienzforschung) oder zur Frage, was überhaupt ins Museum gehört, soll es Lust machen auf einen Besuch der Einrichtung. Und dank des absichtlich gewählten handlichen Formats sei es auch ein Buch zum „Weitergeben“.

Jetzt lesen

Dank der finanziellen Unterstützung der NRW-Stiftung als langjährige Förderin des Museums, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Vereinten Volksbank können 1.100 Exemplare der 1.500er-Auflage kostenlos an Schüler-Gruppen abgegeben werden. 400 Broschüren werden am Besucher-Desk des Jüdischen Museums (Julius-Ambrunn-Straße 1) zum Preis von 5 Euro verkauft.