Auf den Polder-Park folgt das nächste Projekt
Abschlussfest nach 70 Tagen
Der Lippe-Polder-Park ist nach 70 Tagen Geschichte.Da wurde es beim Abschlussfest am Sonntag durchaus emotional. Doch es wird ein neues Projekt in Dorsten geben.
Wer an diesem Sonntag noch an dem Erfolg des Lippe-Polder-Parkes zweifelte, für den hatte der „trockene Naturwissenschaftler“ Tobias Stockhoff einige Zahlen mitgebracht: Etwa 50.000 Menschen haben an 70 Tagen und bei 90 Veranstaltungen die Atmosphäre des Stadtparkes auf Zeit genossen, der am Sonntag mit einem emotionalen Fest sein Finale feierte.
Gemeinsames Singen zum Abschluss
Viele Polder-Freunde ließen es sich nicht nehmen, beim Kehraus dabei zu sein. Mit Notfall-Schirm in der Hand – das Polder-Wetter ist mittlerweile bekannt – liefen sie auf dem Deich entlang, hin zum Polder-Pavillon, um gemeinsam mit dem VHS-Chor und Leiter Bernd Wiemeyer Lieder von der Weite des Meeres und der Freiheit zu singen.
Viele Besucher ließen sich auch noch ein letztes Mal durch das Blumenmeer treiben – und nahmen ein Teil dieser Pracht mit nach Hause. Barbara Riehle entfernte behutsam die Samen von rotem Mohn und Margerite. In ihrem eigenen Garten will sie sie nach dem nächsten Winter pflanzen, damit diese „einmalige Idee“ weiter wächst.
Alle haben sich verantwortlich gefühlt
Eine einmalige Idee, für die sich alle miteinander verantwortlich gefühlt hätten, sagte Bürgermeister Tobias Stockhoff in seiner Rede. „Nach einer Veranstaltung mit 1200 Leuten reichte hier ein kleiner Zinkeimer, um den Müll einzusammeln. Dies war wirklich ein Bürgerprojekt.“ Für das viele Helfer im Hintergrund wirkten.
Stockhoff dankte ihnen mit herzlichen Worte und Geschenken, zuletzt Kuratorin Marion Taube. Für sie hatte er einen Bozener Engel aus dem Urlaub mitgebracht. „Nicht nur wegen der Frisur“, sagte er lachend und lobte Marion Taube, die sich fortan immer wieder in die kurzen braunen Haare griff, als „guten Engel“ des Parks. Sie habe, ebenso wie der Engel, mit verträumten Blick nach oben geschaut, Visionen gehabt und für diese dicke Bretter gebohrt. Das Ergebnis: eine wahre Bürger-Biennale.
"Wir küssen den Park auf Maria Lindenhof wach"
Und nun? Es wird weitergehen, dieses Geheimnis lüftete Stockhoff am Sonntag, und zwar wieder zwischen Lippe und Kanal, auf Maria Lindenhof. „Wir haben uns vorgenommen: Wir küssen den Park gemeinsam wach“, sagt Stockhoff. Und zwar 2017. Andre Dekker sagte unter dem Applaus der Zuschauer direkt zu. Und auch Matthias Feller, Chef der Sparkasse Vest in Dorsten, versprach: „Das kriegen wir gewuppt.“