
© Foto privat/Montage Nina Dittgen
Ärger über Grillparty im Rhader Naturschutzgebiet: „Lasst das sein“
Müll, Feuer, Lärm
Kaum wird‘s wärmer, treffen sich Menschen wieder draußen. Im Naturschutzgebiet Rhader Wiesen fand der Naturschutzwart die Überreste einer Party. Müll, Feuer, Lärm - alles verboten dort.
Das schöne Wetter der letzten Tage lockt die Menschen hinaus in die Natur. Leider auch die, die der Natur gar nicht guttun. Naturschutzwart Rudolf Hinsken hat am Donnerstagmorgen in den Rhader Wiesen die Überreste einer „Grillparty“ entdeckt, auf die ihn Bürger ihn aufmerksam gemacht hatte. „Mitten im Naturschutzgebiet - das geht einfach gar nicht“, wettert Hinsken und appelliert an die Feiernden, diesen Bereich künftig zu meiden.
Es gibt sechs einfache Regeln in Naturschutzgebieten: 1. auf Wegen und Pfaden bleiben, 2. nichts pflücken, 3. Tiere nicht stören, 4. Hunde anleinen und Kotbeutel verwenden, 5. nicht zelten oder grillen, 6. keinen Müll hinterlassen. Die Jugendlichen, die zum Teil offenbar namentlich bekannt sind, haben am Mittwochabend gegen mindestens drei dieser Regeln verstoßen.
Grillen ist in der freien Natur grundsätzlich verboten
Rudolf Hinsken: „Es lagen Zigarettenstummel herum und die Überreste eines Grills. Die Brandgefahr in trockenen Bereichen ist riesig, das sollte man nie vergessen.“ In Naturschutzgebieten ist das Grillen grundsätzlich verboten. Wer dort oder einfach so in der freien Natur grillt, muss mit Bußgeldern rechnen. Im Wald ist das Entzünden eines Feuers grundsätzlich verboten. Grillen ist nur an offiziellen und fest installierten Feuerstellen erlaubt.

Auch der achtlos liegen gebliebene Grillrost birgt eine Verletzungsgefahr für Tiere, die möglicherweise vom Geruch des Abfalls angelockt werden. © privat
Dass die Griller vom Mittwoch zu allem Überfluss auch noch mit ihrer heißen Grillkohle den Teer angeschmort und ihren Grillrost aus Draht einfach daneben liegen gelassen haben, macht den Naturschutzwart besonders zornig. „Ihren ganzen Müll haben die Leute auch herumliegen lassen“, berichtet er, „inklusive Sauce auf der Bank.“
In Naturschutzgebieten sollen Tiere Ruhe finden
Auch Musik hätten die Partygäste mitgebracht, ebenfalls ein No-Go im Naturschutzgebiet, wo Tiere einen Rückzugsort haben sollen. Ruhiges und zivilisiertes Verhalten ist deshalb dort gefragt. Hinsken wird konkret: „Dort leben wiesenbrütende Vögel, wie der Kiebitz, und auch junge Hasen sind da im Dunkeln unterwegs. Die brauchen ihre Ruhe, sollten möglichst nicht gestört werden.“
Und die Bänke seien für Spaziergänger und Radfahrer aufgestellt worden, die dort die ruhige Natur genießen wollen.
Dass der komplette Partymüll rund um die Bank liegen geblieben ist, sei nicht nur im Naturschutzgebiet eine Sauerei. Hinsken: „Das erleben wir im Sommer täglich an einer Hütte, die der Heimatverein am Rande des Naturschutzgebietes aufgestellt hat. Dort ist jeden Abend was los, berichtet ein benachbarter Landwirt.“
Bei der Stadt Dorsten seien in diesen Tagen noch keine Bürgerbeschwerden eingegangen, berichtet Stadtsprecher Ludger Böhne. Gleichwohl würden im Bürgerpark Maria Lindenhof täglich die „Hinterlassenschaften“ diverser Zusammenkünfte abgeräumt.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
