
Waldbrände können sich schnell ausbreiten, vor allem in Dürreperioden. Davor warnt Kreisbrandmeister Robert Gurk. © dpa/Kreis
Wie hoch ist die Brandgefahr in Castrop-Rauxel, Herr Kreisbrandmeister?
Gewitter
Es ist heiß in Castrop-Rauxel. Ein Gewitter könnte bald Abkühlung schaffen. Wie gefährlich ist ein solches Gewitter bei der Trockenheit, wollten wir von Kreisbrandmeister Robert Gurk wissen
Nach dem anhaltend guten Wetter der letzten Tage und der Rekord-Hitze des Dienstages (19.7.) mit Temperaturen knapp unter 40 Grad liegt es nahe, sich auch mal im Schatten eines Waldes aufhalten zu wollen.
Die Gefahr ist jedoch groß, denn: Bei derartigen Temperaturen kann schon ein liegengelassenes Bierglas oder eine Zigarette einen Brand auslösen.
Für den Mittwoch (20.7.) schätzt der Deutsche Wetterdienst im "Waldbrandgefahrenindex WBI" die Waldbrandgefahr in der Region um Castrop-Rauxel als "hoch" ein, Stufe 4 vom möglichen fünf Stufen. In anderen Regionen Deutschlands wurde bereits die letzte Stufe erreicht: "sehr hohe Gefahr".
Der Wald in der Region ist also gefährdet, Vorsicht ist geboten, wenn man den Wald betritt. Das für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (21.7.) angekündigte Unwetter kann da schon ein wenig Sorge bereiten, denn jedes Kind weiß, dass ein Blitzeinschlag auch einen Brand auslösen kann.
Wir haben die Feuerwehr gefragt, wie gefährlich ein Sommergewitter für einen trockenen Wald sein kann.
Es kommt auf das Gewitter an
Kreisbrandmeister Robert Gurk warnt vor der Gefahr, die beispielsweise von Rauchen im Wald ausgeht. Bei Gewittern jedoch komme es bei Waldbränden immer auf die Art des Gewitters an.
„Nicht jedes Gewitter geht mit Regen einher. Es kann auch zu Blitzen kommen, obwohl es noch nicht regnet", erklärt er. In unserer Region sei das jedoch eher selten der Fall. Ein Gewitter sei in der Regel mit Starkregen verbunden. Die Gefahr von Waldbränden durch Gewitter sei daher relativ gering.
Auch für das Sommergewitter der Nacht heißt das: Die Waldbrandgefahr werde sinken und ab Donnerstag (21.7.) wieder Stufe 1 erreichen, so Gurk. Brände durch Blitzschlag seien also nicht zu erwarten.
Waldbrände nicht das Hauptproblem bei Gewitter
Ohnehin seien Waldbrände nicht die höchste Priorität bei Gewittern. „Bei einem Gewitter bereiten wir uns nicht auf den Waldbrand vor, sondern eher auf den Starkregen", sagt der Kreisbrandmeister. Bestimmte Einsätze hätten dann mehr Priorität als andere. Bei einem Gewitter gebe es wichtigere Einsätze als einen Waldbrand.
Für Brände im Wald würde man sich eher allgemein vorbereiten. In Gebieten mit hoher Waldbrandgefahr sind Feuerwachen beispielsweise vermehrt mit geländegängige Fahrzeugen ausgestattet. Die Region um Castrop-Rauxel sei aufgrund der Zusammensetzung des Waldes keine solche Region.
Eine Entwarnung will Robert Gurk dennoch nicht geben. Auch im Grutholz oder im Castroper Holz sei hohe Vorsicht geboten. Er begrüße, dass Förster versuchen, Monokulturen aufzulösen. Das senke das Risiko.
Jahrgang 1998, gebürtiger Sauerländer, 2017 Umzug nach Dortmund. Lehramt studiert, dann doch zum Journalismus gekommen. Mag Geschichte, mag Kultur, mag Digitales, vor allem aber gute Geschichten.
