Werkstätten für Behinderte bieten jetzt Mittagstisch

Im Erin-Park

Die Werkstätten für Behinderte (WfB) starteten zur Eröffnung ihrer offenen Küche am Freitag mit einem deftigen Knaller: Für 3,50 Euro pro Mahlzeit können Bürger im Erin-Park von nun an montags bis freitags zu Mittag speisen. Als Konkurrenz zu privaten Imbissbuden sehen sich die Werkstätten trotz der sozialen Preise allerdings nicht.

CASTROP-RAUXEL

, 09.04.2016, 10:22 Uhr / Lesedauer: 1 min
Zwei Mitarbeiterinnen der WfB-Küche warten auf Kundschaft. Am Freitag haben die Werkstäten für Behindere ihre offene Küche eröffnet.

Zwei Mitarbeiterinnen der WfB-Küche warten auf Kundschaft. Am Freitag haben die Werkstäten für Behindere ihre offene Küche eröffnet.

WfB-Geschäftsführer Rochus Wellenbrock spricht viel mehr von einer „Möglichkeit zur Begegnung“, die das neue Angebot im Erin-Park (Am Förderturm 13) schaffe. Vor allem für die rundherum ansässigen Firmen dürfte der Mittagstisch interessant sein. Statt die Knifte am Schreibtisch zu verdrücken, haben Hungrige in ihrer Mittagspause jetzt die Möglichkeit, zwischen 12 und 13.30 Uhr in einem 40 Personen fassenden Speisesaal zu essen. Bei gutem Wetter kommen 20 weitere Plätze auf der vorgelagerten Terrasse dazu.

Großküche liefert Mahlzeiten

Um die großen Mengen an Speisen schnell servieren zu können, werden die Mahlzeiten von der WfB-Großküche in Herne geliefert und vor Ort warm gemacht. Von Herne aus bringen die Werkstätten schon jetzt 1500 Mahlzeiten in die Region, etwa für eigene Mitarbeiter oder kooperierende Schulen und Kindergärten. 200 Mahlzeiten kommen nun für den offenen Mittagstisch in Castrop-Rauxel dazu.

„Viele haben sich doch schon längst an Pommes satt gegessen“, sagt Wellenbrock, der den offenen Mittagstisch der Werkstätten als Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot in der Altstadt sieht. Die WfB setzen dabei, wo es möglich ist, auf regionale Produkte, etwa aus eigenem Ackerbau oder aus der eigenen Viehzucht. Vegetarisches oder gar Veganes steht für die kommende Woche allerdings noch nicht auf dem Speiseplan. Wenn es die entsprechende Nachfrage gebe, wolle man aber umdisponieren.

"Berechtigter Einwand"

Und was ist mit dem Vorwurf, örtliche Imbissbudenbesitzer könnten beim subventionierten Preis von 3,50 Euro für eine ganze Mahlzeit nicht mithalten und die Werkstätten von nun an als Konkurrenz sehen? Bürgermeister Rajko Kravanja, der bei der Eröffnung des Mittagstischs dabei war, ist sich dem bewusst. „Das ist ein berechtigter Einwand, den man aber immer auch mit Augenmaß zum Ausdruck bringen sollte.“

Wahrscheinlich, ergänzt Rochus Wellenbrock, werde sich die Klientel auf Beschäftigte der umliegenden Firmen und Rentner beschränken. Das – so viel ist sicher – wird sich in den nächsten Wochen wohl zeigen.