Volksbank Castrop-Rauxel: Höhere Bilanzsumme, mehr Kredite, die letzte Filiale
Jahresbilanz
Die Volksbank Castrop-Rauxel hat in der Bilanzsumme und beim Kreditgeschäft im Vorjahr kräftig zugelegt. Wegen der Fusion mit der Volksbank Waltrop blieb aber eine Filiale auf der Strecke.

Die Volksbank Castrop-Rauxel ist nur noch am Biesenkamp in Castrop vertreten. © Thomas Schroeter
Für das Geschäftsjahr 2019 zieht die Volksbank Castrop-Rauxel wenig überraschend ein positives Resümee: „Hinter uns liegen Monate, die uns politisch und wirtschaftlich erneut vor Herausforderungen gestellt haben. Dennoch konnten wir besonders beim Kreditgeschäft ein sehr gutes Ergebnis erzielen“, so der Niederlassungsleiter Markus Göke.
Kritik an EZB und Einlagensicherungssystem
All das sei in einem schwierigen Umfeld geschehen: Negativzinsen, Regulatorik, Digitalisierung, demografischer Wandel und verändertes Kundenverhalten seien die Zwänge, mit dem das Unternehmen kämpfen müsse.
Dabei sei die Politik keine große Hilfe, moniert Göke und spricht dabei vor allem die internationale Politik an: Entscheidungen der neuen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zum europäischen Einlagensicherungssystem sowie die Europäische Zentralbank (EZB) und ihre ultralockere Geldpolitik.
Viertgrößte Volksbank in Deutschland
Die Zahlen des Geschäftsjahres in Castrop-Rauxel lesen sich trotzdem gut. Die Bilanzsumme der Volksbank Dortmund wuchs auf rund 7,18 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 170 Millionen Euro. Die Volksbank Castrop-Rauxel trug hierzu 384 Millionen Euro an Geschäftsumfang bei – eine Steigerung von 30 Millionen Euro beziehungsweise 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zusammen mit der Volksbank Waltrop, mit der man fusioniert, beläuft sich die Bilanzsumme der Dortmunder Volksbank gar auf gut 8,15 Milliarden Euro. „Damit müssten wir den vierten Platz der Volksbanken im Bund wieder erreicht haben. Vor uns liegen lediglich Berlin, Frankfurt und Mittelhessen“, so Göke.
Steigerungen beim Kreditgeschäft
Gute Zahlen konnte man in Castrop-Rauxel bei den Kundeneinlagen verzeichnen. Die betragen aktuell rund 154 Millionen Euro. Sie stiegen um etwa 7 Millionen Euro beziehungsweise 4,8 Prozent.
Starke Steigerungen aber gab es vor allen Dingen im Kreditgeschäft. Es wuchs um knapp 19 Millionen Euro beziehungsweise satte 10,6 Prozent – von 179 Millionen Euro auf 198 Millionen Euro.
Auch mit der Entwicklung der Mitgliederzahlen zeigt sich Göke zufrieden. Von den aktuell 9760 Kunden (9573 im Jahr 2018) der Volksbank Castrop-Rauxel sind knapp 6000 Anteilseigner – 250 mehr als 2018. Für die Fusion blieb aber die neben der Castroper Hauptstelle einzige noch vorhandene Filiale in Castrop-Rauxel auf der Strecke.
Ende 2019 machte die Volksbank ihre Zweigstelle an der Ickerner Straße zu. Nach den schon zuvor erfolgten Schließungen auf Schwerin und in Rauxel ist jetzt also nur noch Castrop übrig.