Sparkasse spart bei Personal und Geschäftsstellen, feiert Rekorde und spendet 2 Millionen
Bilanz 2019
Die Sparkasse Vest Recklinghausen meldet Rekorde - trotz der anhaltend nicht einfachen Situation. Das jedenfalls melden die Kreditinstitute landauf, landab. Wie schafft man es denn dann?

Der Vorstand der Sparkasse Vest Recklinghausen (v.l.): Armin Zimmermann (Vorstandsmitglied), Christian Zumschilde (stellv. Vorstandsmitglied), Dr. Michael Schulte (Vorstandsvorsitzender), Dr. Peter Lucke (Vorstandsmitglied) © Sparkasse Vest Recklinghausen
Trotz der anhaltend niedrigen Zinsen und des „weiterhin herausfordernden Marktumfeldes“ zeigt sich Dr. Michael Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest, sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung: Mehr Kundenkredite (plus 4,6 Prozent, jetzt 4,6 Milliarden Euro), ein Rekordniveau an neuen Sparanlagen allein bei den Privatkunden (180 Millionen Euro im Jahr 2019, Gesamtstand aktuell 4,1 Milliarden Euro). Wie schafft es die Sparkasse, sich zu bewähren?
Denn sie hat im abgelaufenen Jahr nicht nur ihr Geschäftsvolumen von 6,4 auf 6,65 Milliarden Euro gesteigert. Sie hat auch die Bilanzsumme von 6,1 auf 6,4 Milliarden Euro erhöht. Unterm Strich stand 2019 ein Gewinn von 3,3 Millionen Euro nach 3,6 Millionen Euro im Vorjahr.
Für Michael Schulte ist die Erklärung einfach. In einer Pressemitteilung heißt es: „Wir haben es trotz schwieriger Rahmenbedingungen geschafft, unsere Ziele in den meisten Bereichen zu übertreffen. Das ist insbesondere ein Verdienst unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Faktoren, die außerdem zum Ergebnis beitragen:
- Das Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen mit einem Rekordwachstum von 235 Mio. Euro bzw. 10,6 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro war „der Wachstumsmotor“.
- Um mehr als 600 Konten wurde der Bestand an Privatgirokonten auf nun 235.687 Konten im gesamten Verbreitungsgebiet ausgebaut. Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs und rückläufigen Einwohnerzahlen im Geschäftsgebiet ist Vorstandsmitglied Peter Lucke mit diesem Wachstum sehr zufrieden. Die Konten der Sparkasse gelten auch nicht als die günstigsten.
- Im Firmenkundengeschäft gibt es neue Rekordwerte: So stiegen zum Beispiel die Kreditzusagen an Unternehmen und Selbstständige um 10,1 Prozent auf 379,8 Mio. Euro.
- Immobilien: „Trotz des engen Angebotes an Gebrauchtimmobilien konnte das Immobiliencenter 2019 mehr als 230 Objekte vermitteln“, heißt es. Gleichzeitig verzeichne die Sparkasse eine Steigerung beim Bausparen (plus 11,1 Prozent).
- Einsparungen 1: Die Sparkasse schloss unterm Strich zwei Geschäftsstellen (von 67 auf 65): Insgesamt machte sie sogar fünf zu, machte aber nach Umbauarbeiten 3 als SB-Stellen wieder auf (von 23 auf 26). Damit geht sie auch auf Kundenfrequenz-Erhebungen ein: Der Kunde nutzt das Vor-Ort-Angebot deutlich weniger oft als früher.
- Einsparungen 2: Die Sparkasse baute (damit einhergehend) Personal ab. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 1287 auf 1230, also um 67.
Von einer erfolgreichen Sparkasse haben am Ende auch Vereine etwas: Das Geldinstitut mit dem öffentlichen Auftrag spendet jährlich einen siebenstelligen Betrag. „Auch im Jahr 2019 hat die Sparkasse wieder knapp 2 Millionen Euro an gemeinnützige und mildtätige Organisationen, Vereine und Verbände gespendet“, freut sich Michael Schulte. Es waren 1,9 Millionen Euro (nach 2 Millionen im Vorjahr).