
© Thomas Schroeter (Archiv)
Verbesserungen im Bürgerbüro in zwei Wochen? Eine riskante Zusage
Meinung
Mit seinem „Fast-Versprechen“, die Situation im Bürgerbüro verbessere sich kurzfristig, wagt Bürgermeister Kravanja viel. Unser Autor findet: Zu oft wurde viel versprochen. Es muss sich was ändern.
Um zu wissen, was rund ums Castroper-Rauxeler Bürgerbüro in den vergangenen Monaten los war, muss man sich nur eine Auswahl der Überschriften unserer Artikel durchlesen:
- „Zustände im Bürgerbüro machen viele Castrop-Rauxeler fasssungslos“ (4.5.)
- „Stadt reagiert auf Beschwerden: Kurzfristig neue Termine fürs Bürgerbüro“ (5.5.)
- „Weiter lange Wartezeiten im Bürgerbüro / Stadt: Es kommt alles zusammen“ (18.5.)
- „Bürgerbüro: Mitarbeiter der Stadt arbeiten an Abbau des Terminstaus“ (2.6.)
- „‘Beschissene Situation’ im Bürgerbüro: Mitarbeiter sollen mehr arbeiten“ (17.6.)
- „Bürgerbüro will mehr Termine und Schnellschalter anbieten“ (6.7.)
- „Ärger um Terminvergabe im Castrop-Rauxeler Bürgerbüro bleibt“ (23.9.)
und nun: „Rajko Kravanja: Durststrecke im Bürgerbüro wird in zwei Wochen beendet sein“.
Was das zeigt? Trotz aller Beschwerden, trotz aller Zusagen kommt die Stadt nicht von den Problemen weg. Was hat sie nicht alles für Gründe für die Probleme genannt? Die beschränkten Raum-Kapazitäten, der unerwartete Andrang urlaubswilliger Castrop-Rauxeler auf Reisepässe, doppelte Terminbuchungen der Bürger, ein Chef, der nicht nahe genug bei seinen Mitarbeitern sitzt, zu wenig Stellen...
Viele dieser Entschuldigungen können heute nicht mehr gelten, doch der Betrieb läuft weiterhin ganz offenbar nicht rund. Der Bürgermeister nimmt es mit seinem Satz „Wir haben selber genug Mist gebaut“ auf die Kappe der Stadt. Und doch: Wenn er nun mit einer Durststrecke von nur noch 14 Tagen rechnet, geht er ein Wagnis ein. Hoffnung auf Besserung wurde oft gemacht. Die Stadt muss nun endlich, endlich liefern.
Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
