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Trotz höherer Inzidenz: Erste Corona-Teststellen in Castrop-Rauxel schließen
Corona-Testzentren
Für viele Aktivitäten in Castrop-Rauxel reicht ein negativer Coronatest. Doch die Zahl der Teststellen wird kleiner. Das ist durchaus so gewollt, glaubt Jörg van der Groef vom DRK.
Wer nicht geimpft oder von einer Erkrankung genesen ist, muss für viele Aktivitäten nachweisen können, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Coronatests bleiben also nötig. Zwei Ärzte aus Castrop-Rauxel, die monatelang Patienten in ihren Praxen getestet haben, bieten keine Tests mehr an. Das hat auch mit technischen Hürden zu tun.
In der Urlaubszeit fehlt das Personal für Coronatests
In der Kinder- und Jugendarztpraxis von Dr. Torsten Damerow und Dr. Mechthild Höhler können Menschen aktuell keinen Test mehr machen. Das habe Personalgründe, da gerade Urlaubszeit sei, erklärte die Praxis auf Nachfrage. Ob und wann dort wieder getestet wird, stehe noch nicht fest. Die Praxis habe sich aber noch nicht als Testanbieter abgemeldet.
Seit Anfang August kann man auch in der Arztpraxis von Dr. Jörg Konzack keine Coronatests mehr machen. Das hat aber andere, technische Gründe. Auf Anfrage hieß es, die technischen Mittel seien in der Praxis nicht gegeben. Man habe kein Gerät, um QR-Codes ausstellen zu können und da die Nachfrage auch zurückgegangen sei, lohne sich eine Anschaffung nicht.
Zum 1. August gab es Änderungen bei den Coronatests
Können sich Getestete etwa das Testergebnis nicht mehr in Papierform ausstellen lassen? „Doch“, erklärt Jörg van der Groef, Leiter der Coronahilfe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreisverband Recklinghausen, „aber die Zentren müssen seit dem 1. August an die Corona-Warnapp angebunden sein“.

Jörg van der Groef bei einem Projekt mit Schülern der Wilhelmschule im Jahr 2017. © Volker Engel (Archiv)
Deswegen müssten Teststellen Personen die Möglichkeit bieten, ihr Ergebnis auch digital abzurufen. Die Praxis von Dr. Jörg Konzack könnte also noch die Testergebnisse auf Papier und mit einem Stempel versehen ausstellen, müsste aber trotzdem auch QR-Codes generieren können.
Durch Änderungen sollen „schwarze Schafe aussortiert werden“
Eine weitere Neuerung seit August ist, dass Kunden bestätigen müssen, dass sie einen Test gemacht haben. Beim DRK heißt das konkret: Man bekommt einen Link geschickt, um das Testergebnis abrufen zu können. Vorher muss aber explizit bestätigt werden, dass bei einem auch ein Test durchgeführt wurde.
Die beiden Maßnahmen wurden eingeführt, nachdem bekannt wurde, dass einzelne Teststellen deutlich mehr durchgeführte Tests angegeben haben, als tatsächlich durchgeführt wurden. „So sollen die schwarzen Schafe aussortiert werden“, sagt van der Groef - und hält das auch für einen guten Weg.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
