Müssen Lebensmittel aufgrund von Hamsterkäufen in den Supermärkten bald wieder rationiert werden? Beim Lidl auf Castrop-Rauxel-Schwerin war am Freitag noch kein Engpass zu beobachten.

© Tobias Weckenbrock

Trotz Corona-Anstieg: Noch keine Hamster-Stimmung in Supermärkten

rnAngst vor Engpässen

Steigende Corona-Infektionszahlen sorgen bei Verbrauchern für Verunsicherung. Beginnt nun eine neue Welle der Hamsterkäufe? Für Castrop-Rauxel lässt sich das nicht eindeutig beantworten.

Castrop-Rauxel

, 16.10.2020, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bilder, die sich Kunden im Frühjahr in den Supermärkten boten, sind in den Köpfen noch präsent. Zu Beginn des Corona-Pandemiegeschehens befürchteten viele Menschen, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könnte, sofern der Lockdown eintrete.

Der Lockdown kam. Die Versorgungsengpässe blieben aus. Oftmals leere Regale in den Supermärkten waren trotzdem eher die Regel als die Ausnahme. Grund dafür waren die Hamsterkäufe, zu denen sich zahlreiche Kunden trotzdem hinreißen ließen.

Über Wochen wurden speziell Toilettenpapier, Nudeln und Mehl Mangelware. Die Nachfrage nach diesen Artikeln hatte sich schlagartig versechzehnfacht – zum Nachteil für diejenigen, die eben nicht gehamstert hatten.

Lidl beobachtet Hamsterkäufe

Seit die Corona-Infektionszahlen in den vergangenen Tagen wieder stark ansteigen, Länder und Kommunen strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Pandemiegeschehens umsetzen, soll es wieder vereinzelt zu Hamsterkäufen kommen. Das jedenfalls will man beim Discounter Lidl beobachtet haben.

Auf Anfrage unserer Redaktion sagt Lidl-Sprecherin Isabel Lehmann dazu: „In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir vereinzelt eine leicht erhöhte Nachfrage in unserem Hygienesortiment.“

Auf eine Veränderung der Sachlage sei das Unternehmen jedoch gut vorbereitet und könne durch angepasste Maßnahmen schnell reagieren, um die Filialen mit ausreichend Waren zu versorgen.

Vor Ort ein anderes Bild

Gehamstert wird im Castrop-Rauxeler Lidl-Markt auf Schwerin offenbar noch nicht. Denn am Freitagmittag herrscht das Bild der Normalität vor: Der Laden ist gut besucht, aber die Regale sind gut gefüllt.

Rationierungshinweise oder leere Paletten fürs Toilettenpapier gibt es hier auch nicht. Das Kundenverhalten erweckt nicht den Anschein von Hamsterei.

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Bei Kaufland hat man nach Angaben von Sprecherin Anna Münzing noch nichts von Hamsterkäufen mitbekommen. „Unsere Filialen werden täglich beliefert, so dass die Warenversorgung sichergestellt ist. Aufgrund unserer großen Sortimentsauswahl stehen unseren Kunden bei eventuellen Engpässen immer Alternativen zur Verfügung“, sagt Anna Münzing.

Normale Lage bei Aldi

Ähnlich sieht man es bei Aldi-Nord, die Märkte in Castrop-Rauxel betreiben.

„Die Situation in unseren Märkten ist nach wie vor ruhig, die Einkäufe unserer Kundinnen und Kunden sind nach der Hochphase im Frühjahr auf ein Normalmaß zurückgegangen“, erklärt Pressesprecherin Verena Lissek.

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Die Versorgungslage sei trotz der teilweise weiterhin spürbaren Einschränkungen durch das Coronavirus stabil – dafür habe Aldi-Nord die Liefer- und Logistikprozesse angepasst.

Das Unternehmen stehe im engen Austausch mit Lieferanten und Logistikpartnern, um auf tagesaktuelle Veränderungen der Situation schnell eingehen zu können. Besondere Vorkehrung seien daher aktuell bei Aldi-Nord nicht notwendig.