Streik-Ausfälle an Castrop-Rauxeler Schulen gering Schulleiter: „Streikrecht ist verbrieft“

Schulleiter über Streik-Ausfälle an Schulen: „Streikrecht ist verbrieft“
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Am Adalbert-Stifter-Gymnasium fehlte am Donnerstag (9.3.2023) ein Schüler, weil die Busse der DSW21 ausfielen. Die Busfahrer des Dortmunder Unternehmens hatten geschlossen nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi ihre Arbeit niedergelegt. Die Linien 480, 481 und 482 fuhren damit den ganzen Tag über nicht, ebenso wie die Einsatzwagen zur Hauptverkehrszeit. Die Schulen gehen damit ganz gelassen um, wie eine Umfrage unserer Redaktion zeigt. Auch, wenn kommende Woche schon der nächste Streiktag ansteht.

Obwohl der Anteil der Schüler, die mit Bussen zur Schule kommen, nicht so gering sei: „Die Zahl fehlender Schüler und Schülerinnen hält sich im Rahmen“, so Joachim Höck, Schulleiter am ASG. Friedrich Mayer vom Ernst-Barlach-Gymnasium und Michael Krimpmann, neuer Chef der Willy-Brandt-Gesamtschule, schlossen sich dieser Aussage an.

Fakt ist: Schüler dürfen nicht fehlen. „Bei einem Warnstreik handelt es sich nicht um höhere Gewalt, gegen die kein alternatives Kraut gewachsen ist“, so Höck. Bei Ausfällen durch Wetterlagen sei das anders. Schüler oder ihre Eltern seien darum in der Pflicht, alternative Möglichkeiten zu finden. Oft könne man sich über Fahrgemeinschaften helfen, so Höck. Fehlt ein Schüler dennoch, werden ihm unentschuldigte Fehlstunden aufgeschrieben.

Joachim Höck, seit 2019 Schulleiter am ASG
Joachim Höck, seit 2019 Schulleiter am ASG © Matthias Stachelhaus

Silja Senge, stellvertretende Schulleiterin am EBG, sagte schon bei einem der ersten Busfahrer-Warnstreiks auf Anfrage unserer Redaktion: „Man kann den Kindern zumuten, den Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen.“

Gefragt nach dem Wunsch oder der Forderung in Richtung Gewerkschaft und der Beschäftigten im ÖPNV, wollte sich Schulleiter Joachim Höck zu nichts hinreißen lassen. „Wünschen würde ich mir in diesem Zusammenhang gar nichts. Das Streikrecht ist verbrieft und ich sehe mich nicht in der Position, mich dazu wertend oder wünschend zu äußern.“

Weitere Streiks kommende Woche

Streiks gehörten in unserer Gesellschaft zum Leben dazu – „eine Herausforderung mehr, der ich uns aber gewachsen fühle“, so Höck am Donnerstagnachmittag gegenüber unserer Redaktion. Kommende Woche stehen wohl weitere Warnstreiks ins Haus: Am Donnerstag (16.3.) werden definitiv keine Busse der Vestischen fahren. Die Bogestra-Beschäftigten könnten ebenfalls in den Ausstand treten, hieß es Anfang dieser Woche. Wie es bei DSW21 und HCR aussieht, ist zurzeit noch nicht bekannt.

Die Beschäftigten, über die Gewerkschaft Verdi organisiert, wollen ihren Forderungen in den Tarifauseinandersetzungen Nachdruck verleihen. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat, und begründet das mit den steigenden Lebenshaltungskosten durch die hohe Inflationsrate. Diese wirke sich vor allem da aus, wo Beschäftige ohnehin nicht so viel verdienen.

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