Verdi NRW setzt die Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst heute (10.3.) insbesondere mit Aktionen bei der Müllentsorgung in einer Reihe von Städten fort. Außerdem plant die Gewerkschaft Warnstreiks bei etlichen kommunalen Verwaltungen und mehreren Sparkassen an diesem Tag. Darüber hinaus sind für Freitag Schleusenmitarbeiter am Wesel-Datteln-Kanal und am Rhein-Herne-Kanal von Verdi zu ganztätigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen worden.
Warnstreiks bei der Müllentsorgung und Straßenreinigung waren bereits am Donnerstag ein Schwerpunkt der von Verdi NRW organisierten Warnstreiks im öffentlichen Dienst. So berichtete der Verdi-Bezirk mittleres Ruhrgebiet, am Donnerstag und Freitag könne voraussichtlich ein Großteil der Mülltonnen in Dortmund, Hamm, Duisburg, Essen, Mülheim, Oberhausen, Bochum, Düsseldorf, Solingen und Remscheid nicht geleert werden. Betroffen seien in diesen Städten auch die Bereiche der Straßenreinigung, der Deponien und der Recyclinghöfe.
Die Warnstreiks der Vestischen im Kreis Recklinghausen finden erst am 16. März statt. Dann bleiben die Busse im Depot. Ein Notbetrieb könne nicht gewährleistet werden. Es ist bereits das vierte Mal, dass die Vestische Straßenbahnen GmbH ihren Linienbusbetrieb im Kreis Recklinghausen sowie in Bottrop und Gelsenkirchen einstellt. Bereits am 14. und am 28. Februar sowie am 3. März warteten Kunden der Vestischen vergeblich an den Busbahnhöfen und Haltestellen auf ihre Anschlüsse.
Zwangspause wegen Warnstreiks! Am 16. März müssen die Busse der #vestischen im Depot bleiben. Auch die KundenCenter sind an diesem Tag geschlossen. https://t.co/jarVwmW4Fw#öpnv pic.twitter.com/FTLvqVmtEd
— Vestische Straßenbahnen GmbH (@die_vestische) March 8, 2023
Streiks in NRW: Wichtige Binnenwasserstraßen betroffen
Bei den Warnstreiks an den beiden wichtigen Binnenwasserstraßen geht es laut Verdi um Beschäftigte der Bundesbehörden des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Westdeutsche Kanäle. Die Gewerkschaft verwies darauf, dass das WSA zuständig ist für rund 300 Kilometer Kanal- und 50 Kilometer Flussstrecke vom Rhein bis zum Emsland.
Wegen eines Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes stand der öffentliche Nahverkehr in Dortmund am Donnerstag still. Die rund 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom DSW21 hätten die Arbeit zum Dienstbeginn um 4 Uhr niedergelegt, sagte Pressesprecher Frank Fligge am Morgen. Alle Busse und Bahnen seien im Depot geblieben. Der Streik dauere bis Dienstende um kurz nach Mitternacht. Am Freitag rechne er daher mit keinen weiteren Einschränkungen im Dortmunder Nahverkehr, erklärte Fligge.
Die EDG #Dortmund ist ebenfalls von den Maßnahmen des von Verdi geplanten Warnstreiks betroffen. Hier soll aber der Zeitraum länger sein - von heute (9. März) bis Samstag, 11. März. Alle Infos ⤵https://t.co/bpAKcu1eXV
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) March 9, 2023
Tarifstreit: Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen
Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, bei dem es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen geht. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung gegeben.
Mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde, die für Ende März angesetzt ist, sagte Verdi-Chef Frank Werneke: „Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden müssen.“ In dem Fall werde Verdi den Weg der Urabstimmung einleiten. Weitere Ausstände wären dann die Folge - dann als Erzwingungsstreiks.
dpa/capa/seh
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