
Jan-Frederik Menken baut Spargel an. Doch diese Pflanze ist noch nicht reif für die Ernte. © Lydia Heuser
Jan Menken baut Spargel an: „Aufwand ist hier höher als am Niederrhein“
Spargel
Nach zwei Jahren Pause gibt es auf dem Hof Menken wieder das Spargelfest. In zweiter Generation baut Jan Menken den Spargel schon an – nicht überall im Ruhrgebiet ist das möglich.
Noch etwa vier Wochen lang gibt es ihn zu kaufen. Mit Sauce hollandaise, Salzkartoffeln oder im Salat ist der Spargel bei vielen Menschen derzeit fester Bestandteil des Speiseplans. Bis zum Johannistag, dem traditionellen christlichen Mittsommerfesttag am 24.6., wird Spargel in Deutschland in der Regel gestochen, und das nicht nur am Niederrhein, sondern auch in Castrop-Rauxel.
Jan Menken baut Spargel an, in zweiter Generation. Eigentlich ist das Ruhrgebiet kein Spargelgebiet, das gibt Landwirt Menken zu. „Der Boden sollte sandig sein.“ Überall habe man diese Gegebenheiten nicht. „Der Aufwand ist hier größer als am Niederrhein, um Spargel anzubauen.“ Der Boden müsse entsprechend vorbereitet und aufgelockert werden, damit die Pflanze hier gut gedeihen kann.
Spargel braucht Zeit: zwei Jahre bis zur ersten Ernte
Auf einem zwei Hektar großen Feld wachsen lange, verzweigte Pflanzen; Spargelpflanzen. Ernten kann man den Spargel aber nicht. „Vergangenes Jahr haben wir den hier gepflanzt“, sagt der Landwirt. Jetzt soll der Spargel erstmal Kraft tanken. Erst im nächsten Jahr wird er gestochen, zumindest teilweise.
Acht Jahre lang kann ein Spargelfeld genutzt werden. Die jetzt wachsenden Pflanzen frieren im Winter ab. Im Februar werden dann die sogenannten „Spargeldämme“ ins Feld gezogen. „Auf die Dämme kommt dann schwarze Folie, die die Erde darunter aufwärmt“, sagt der Landwirt.

Frischer Spargel liegt neben der Schälmaschine in der Lagerhalle des Hofs Menken. © Lydia Heuser
Auf einem zweiten Feld, unweit der zwei Hektar großen Fläche, ist die Spargelernte seit einem Tag abgeschlossen. Einzelne Spargelköpfe ragen noch aus der Erde. Die Köpfe sind schon lila, grünlich gefärbt.
„Die Pflanze muss jetzt ans Licht“, sagt Jan-Frederik Menken. So schöpfe sie wieder Kraft, damit sie im kommenden Jahr wieder Spargelstangen ausbilden könne.
Nach Corona: Spargelfest findet wieder statt
Den frischen Spargel können Kunden im Hofladen kaufen oder vor Ort genießen. Am Pfingstwochenende wird auf dem Hof Menken nach zwei Jahren Corona-Pause wieder das Spargelfest stattfinden. Pfingstsonntag und -montag (5./6.6.) wird es auf dem Hof in Deininghausen eine Hüpfburg für Kinder geben und unterschiedliche Spargelgerichte.
Wer so lange nicht warten mag, kann noch diesen Sonntag (29.5.) das Spargelbuffet genießen. Für 24,90 Uhr bietet der Hof um 14 Uhr eine Spargelcremesuppe, Spargelsalat, Medaillons vom Landschwein, Schnitzel, Salzkartoffeln, Rosmarin-Drillinge, Sauce hollandaise und ein Überraschungsdessert mit Erdbeeren an. Das Buffet muss telefonisch unter 02305 / 12862 vorbestellt werden.

Die nächste Generation: Fred und sein Vater Jan Menken vor dem Eingang des neuen Scheunencafés. © Lydia Heuser
Im neu ausgebauten Scheunencafé bietet Familie Menken außerdem donnerstags bis sonntags ab 9.30 Uhr ein Frühstücksbuffet an. „Die Scheune haben wir während Corona umgebaut“, sagt Jan Menken. Von 1807 ist das Fachwerkgebäude, in dem bis vor gut einem halben Jahr noch Schweine und Pferde standen. Jetzt stehen dort Tische, ein Tresen, eine lange Anrichte für das Buffet. Von der Decke baumeln große Glühbirnen, die ein gemütliches Ambiente schaffen.

Im neuen Scheunencafé standen bis vor ein paar Monaten noch Pferde und Schweine. © Lydia Heuser
Wer lieber selbst kochen will, kann auch im Hofladen einkaufen. Neben dem Geschäft auf dem Hof an der Oststraße verkaufen Mitarbeiter in „Gemüsehütten“, wie Menken sie nennt, die sich zum Beispiel an der Bochumer Straße in Obercastrop, in Lünen, Waltrop und Bochum-Wiemelhausen befinden.
Der Mini-Hofladen, aus dem man 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche, frische Eier, Milch und andere Lebensmittel kaufen kann, und der schon drei Mal aufgebrochen wurde, ist übrigens wieder einsatzbereit.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
