
Stark frequentiert war einst das Testzentrum am Stadtmittelpunkt. Doch zuletzt hat die Test-Nachfrage stark nachgelassen. Die Schließung ist daher nur konsequent. © Volker Engel
Schließung des Corona-Testzentrums: Ein guter Schritt Richtung Normalität
Meinung
Corona-Tests haben an Bedeutung verloren. Dass nun das Testzentrum am Castrop-Rauxeler Stadtmittelpunkt geschlossen wird, ist die logische Konsequenz – und zu begrüßen, meint unser Autor.
Seit mehr als 13 Monaten sind es Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler gewohnt gewesen, sich am Stadtmittelpunkt hinter der Europahalle auf eine mögliche Corona-Infektion testen lassen zu können.
Nicht durchgehend übrigens – was wir heute fast schon wieder vergessen haben. Im Herbst war die Schließung eine Entscheidung im Angesicht des Wegfalls kostenfreier Tests. Eine Entscheidung, die zu früh kam und die schnell revidiert wurde, als die Zahl der Infektionen wieder hochging.
Diesmal wird die Entscheidung endgültig sein. Und diesmal ist die Schließung verständlich und richtig.
Die Situation hat sich geändert
Lange Zeit war es vernünftig, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie allein auf die Gesundheit der Menschen zu achten. Jeder Euro, den der Staat für die Bekämpfung der Pandemie in die Hand nahm, war gut angelegt.
Mittlerweile aber hat sich die Situation geändert: Die allermeisten Menschen haben die Angst vor der Pandemie abgelegt, die meisten Corona-Verläufe sind harmlos. Zudem müssen negative Testergebnisse fast nirgendwo mehr vorgezeigt werden. Das wiederum führt dazu, dass sich immer weniger Menschen testen lassen – und der hohe Aufwand sich dementsprechend immer weniger rechtfertigen lässt.
Eine einzige Sorge bleibt: Sollte doch noch einmal eine verschärfte Variante des Virus auftreten – werden wir, werden die staatlichen Akteure in solch einem Fall die Kraft haben, die Test-Infrastruktur wieder aufzubauen und wieder vorsichtiger zu werden? Lassen Sie uns vor allem darauf hoffen, dass es dazu nicht kommt.
Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
