Diese Doppelhaushälfte an der Recklinghauser Straße genau gegenüber vom künftigen Beerenbruch-Viertel steht demnächst zur Zwangsversteigerung an. © Thomas Schroeter
Immobilien
Schnäppchen oder Reinfall? Zwei Zwangsversteigerungen unter der Lupe
Häuser, die zur Zwangsversteigerung anstehen, können ihre offensichtlichen, aber auch versteckte Macken haben. Zwei Beispiele bieten sich gerade in Castrop-Rauxel: Schnäppchen oder Reinfall?
Zwangsversteigerungen können eine Gelegenheit sein, günstig an eine Immobilie, an ein Eigenheim zu kommen. Eine Zwangsversteigerung ist aber auch mit einigen Risiken verbunden, mit Unwägbarkeiten. Zwei Beispiele für solche Angebote gibt es demnächst wieder einmal in Castrop-Rauxel
Beispiel 1: Grenzweg 37
Da ist einmal eine Immobilie am Grenzweg 37, die im Versteigerungsportal kryptisch als „Hausgrundstück mit Erholungsfläche“ bezeichnet wird. Es soll sich um ein stattliches 3186-Quadratmeter-Grundstück in unmittelbarer Kanalnähe im Nirgendwo zwischen Habinghorst und Pöppinghausen handeln, nahe dem Schemhof, den die Wewole-Stiftung entwickeln möchte.
Das Grundstück ist laut Exposé bebaut mit einem eingeschossigen Einfamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss von etwa 1900 mit einer Wohnfläche von rund 184 Quadratmetern. Zum Angebot gehören auch noch eine Halle und eine laut Gutachten nicht genehmigte Garage.
In der Bewertung des Gutachters wird daher von einem Risiko für den Käufer wegen der nicht vorhandenen Baugenehmigung gesprochen. Zudem konnte der Gutachter das Haus nicht von innen besichtigen. Das wird in der Gesamtbewertung zwar schon mit einem Risikoabschlag bewertet, es bleibt aber bei einem Kauf mit möglichem Wundertüten-Effekt: Man weiß nicht, was tatsächlich drin steckt.
Am Grenzweg zwischen Habinghorst und Pöppinghausen wird eine Immobilie versteigert. „Hausgrundstück mit Erholungsfläche" heißt es dazu im Versteigerungsportal kryptisch. © RVR Luftbild 2022
Bei einem im Versteigerungsportal ausgewiesenen Verkehrswert von 568.000 Euro kann man nun zwar von einem offenbar recht guten Erhaltungsstand des Hauses ausgehen. Sicher ist das aber nicht. Wer trotzdem Interesse hat: Die Versteigerung soll am Dienstag, 5. April, um 12 Uhr im Amtsgericht an der Bahnhofstraße stattfinden.
Beispiel 2: Recklinghauser Straße 78
Noch deutlich gewarnter sein muss man beim zweiten Objekt, das am 3. Mai um 12 Uhr ebenfalls am Amtsgericht in Castrop-Rauxel zur Versteigerung ansteht. Laut Gutachten handelt es sich um eine zweigeschossige, voll unterkellerte Doppelhaushälfte mit ausgebautem Dachgeschoss und eingeschossigem, nicht unterkellerten Anbau mit Flachdach an der Recklinghauser Straße 78, genau gegenüber vom künftigen Beerenbruch-Viertel.
Das Hauptgebäude wurde um 1950 wieder aufgebaut. Ursprünglich handelte es sich um ein Zweifamilienhaus, das in ein Einfamilienhaus umgebaut wurde. Allerdings kommt auch hier schon eine erste Einschränkung: Amtliche Bauunterlagen hierüber wie auch über den Ausbau des Dachgeschosses gibt es laut Gutachten nicht.
Und: Der Gesamtzustand des Objekts ist laut Gutachter eher mäßig. Zum einen bestehen offenbar erhebliche Bauschäden. Zum anderen seien die in Eigenleistung erbrachten Arbeiten teils wenig fachgerecht und teils noch nicht abgeschlossen. Interessenten wird dringend eine Einsichtnahme in das vollständige Gutachten empfohlen. Eine echte Kaufempfehlung klingt anders.
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