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Roßbach wurde an der Karlstraße zum „donnernden und reißenden Wasser“
Unwetter Bernd
Das Unwetter vom 14. Juli wirkt nach. Auch in Obercastrop, wo Renate Niewel direkt am Roßbach wohnt und das Bächlein wieder einmal als gefährlich „donnernden und reißenden Wasser“ erlebt hat.
Renate Niewel wohnt an der Karlstraße 131 in Obercastrop. Das ist unmittelbar vor der Ortsgrenze zu Herne, wo aus der Karlstraße die Mont-Cenis-Straße wird. Das ist aber vor allen Dingen genau dort, wo der Roßbach, von Obercastrop aus dem Langeloh kommend und vom Hemker Bach zusätzlich gespeist, genau am Grundstück von Renate Niewel vorbei fließt.
Und genau das war in der Vergangenheit oft genug ein Problem in Hochwasserzeiten, wie Renate Niewel unserer Redaktion erzählt. Die Obercastroperin, lange Zeit auch für die CDU kommunalpolitisch tätig, hatte bei uns gelesen, dass es in Castrop-Rauxel laut einer einer Karte im Geoatlas des Kreises Recklinghausen und des Regionalverbandes Ruhr im Internet (www.geoportal.gkd-re.de) im Stadtgebiet lediglich drei Hochwasserrisikogebiete gebe, die in bewohnten Gebiet lägen.
„Der Roßbach ist hier richtig runtergedonnert“
„Da haben sie aber nicht erlebt, was der Roßbach hier bei uns in den vergangenen Jahren angerichtet hat“, erzählt uns Renate Niewel am Telefon. Beim Unwetter „Bernd“ in der vergangenen Woche habe man zwar Glück gehabt und kein Wasser ins Haus bekommen, „aber der Roßbach ist hier richtig runtergedonnert, anders kann man das nicht ausdrücken“, so Renate Niewel.
Sie wohne jetzt seit mehr als 40 Jahren an der KarlstRoßbach wurde an der Karlstraße zum „donnernden und reißenden Wasser“raße, habe lange Zeit nicht wirklich Probleme mit dem Bach gehabt. „Aber in den letzten 10 Jahren hat sich das völlig geändert, haben wir immer wieder Probleme mit Hochwasser-Ereignissen gehabt“, so die Anwohnerin. Beim letzten Mal habe man das Wasser auch im Haus gehabt.
Überschwemmungen 2013: Schutz wurde ausgebaut
2013 war die Stadt zuletzt von einem vergleichbaren Unwetter mit Starkregen getroffen worden. Überschwemmte Straßen, hochgedrückte Gullydeckel vollgelaufene Keller, ausgefallene Telefon- und Computernetze: Feuerwehr, EUV und THW hatten am 21. August 2013 überall im Stadtgebiet alle Hände voll zu tun.
Danach waren weitere Maßnahmen angestoßen worden, um solche Hochwasser-Ereignisse, die einmal als Jahrhunderthochwasser galten, heute aber mindestens alle paar Jahre einzutreten scheinen, abfedern zu können. Dazu gehörten der au des Hochwasserrückhaltebeckens in Ickern, dazu gehört auch der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens am Obercastroper Bach und die laufenden Arbeiten am Landwehrbach in Castrop.
Und so hofft Renate Niewel darauf, dass sich auch der Roßbach in den kommenden Jahren wieder seltener als „donnernder und reißender Bach direkt vor unserer Terrasse zeigen wird“.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
