
© Thomas Schroeter
Mit Video: Querdenker-Autokorso führte durch Castrop-Rauxels Straßen
Coronaprotest
Mit einem Autokorso protestierten am Montag Corona-Querdenker in Castrop-Rauxel gegen die aktuellen Auflagen. Etwa 150 Menschen nahmen an dem Korso teil, der von der Polizei begleitet wurde.
Corona-Querdenker aus Castrop-Rauxel und der Region unternahmen am Montagabend, 20. Dezember, einen Autokorso gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen.
Treffpunkt für die bei der Polizei angemeldete Veranstaltung war der Parkplatz hinter der Willy-Brandt-Gesamtschule an der Bahnhofstraße. Hier wollten sich die Querdenker zunächst ab 17 Uhr versammeln, um sich dann um 18.30 Uhr gemeinsam auf die vorher angemeldete Strecke durch Castrop-Rauxel zu begeben.
150 Fahrzeuge waren bei der Polizei zuvor angemeldet worden, tatsächlich wurden es viel weniger, wie auch die Polizei-Einsatzleitung vor Ort bestätigte. Von der Polizei-Pressestelle wurde jetzt bestätigt, dass die Polizei 35 Fahrzeuge mit rund 150 Personen gezählt hat.
Autokorso verlief ohne Zwischenfälle
Bis zum Start des Autokorsos verlief die Veranstaltung laut Polizei total ruhig und in geregelten Bahnen. Und so ging sie gegen 23.30 Uhr auch zu Ende, wie Polizeisprecher Andreas Lesch unserer Redaktion mitteilte.
Per Lautsprecher verwies der Demo-Anmelder vor Ort auf die Auflagen, an die sich die Teilnehmer zu halten hätten. Man dürfe nicht hupen, solle sich nicht aus dem Fenster hängen und keine anderen Fahrzeuge in den Autotross lassen, war da etwa zu hören.

Ein Großaufgebot der Polizei begleitet den Autokorso durch Castrop-Rauxel. © ThomasSchroeter
Begleitet wurden die schließlich 35 Querdenker-Fahrzeuge von einem Großaufgebot der Polizei, die mit mindestens 20 Fahrzeugen und weiteren Motorrad-Polizisten vor Ort war, sich mit Blaulicht vor und hinter den Autokorso setzten und auch zwischen die Teilnehmer-Autos.
„Wir wollen verhindern, dass irgendetwas passiert“, sagte die Einsatzleiterin der Polizei unserer Redaktion. „Weder den Teilnehmern noch irgendwelchen anderen Verkehrsteilnehmern“.
Viele der Autokorso-Fahrzeuge waren mit Transparenten beklebt, viele Deutschland- und sogar große Österreich-Flaggen, aber auch eine Türkei-Fahne wurden aus den Autos geschwenkt. Dazu erklangen teilweise an Marschmusik erinnernde Töne, wurde „das Deutsche Volk“ aufgefordert, endlich wach zu werden und sich gegen die Corona-Maßnahmen zu wehren.
Hinweise auf bekannte Verschwörungstheoretiker
Nicht nur damit wurde die immer wieder beobachtete Nähe vieler Corona-Querdenker zu rechtem und nationalistischem Gedankengut unterstrichen. Auf einem Anhänger waren Aufschriften zu lesen, die auf einen sogenannten Corona-Ausschuss verwiesen, eine Youtube-Reihe, in der Verschwörungstheoretiker der Stiftung „Corona-Ausschuss“ in Berlin stundenlang Hetze und Lügen über die Pandemie verbreiten. Auch auf das Portal von Boris Reitschuster wurde hingewiesen, das zu den reichweitenstärksten Portalen der Coronaleugner und -skeptiker zählt.
Der Autokorso sollte über die Wartburg-, Römer- und Borghagener Straße durch Habinghorst und Ickern und dann zurück in Richtung Altstadt über den Europaplatz und zurück führen. Unter den teilnehmenden Fahrzeugen konnte man unterwegs nicht nur Autos aus Castrop-Rauxel, sondern auch aus Dortmund oder sogar Lüdinghausen ausmachen.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
