Anke Sternemann-Strunck und Randy Dettweiler sind Eltern von Kindern, die den Super-Spielplatz am Castroper Holz häufig aufsuchen. Dettweiler verunglückte dabei Mitte September selbst schwer auf seinem Skateboard auf dem Pumptrack, weil er einem Kleinkind, das in die Strecke lief, ausweichen musste: Schien- und Wadenbeinbruch, Meniskusriss, Rettungswagen-Einsatz, Not-Operation.
Der Spiel- und Sportpark kommt super an. Und es ist bei gutem Wetter einfach immer voll und belebt dort. Das war Sinn der Sache und so gewollt, aber es bringt auch ein paar Probleme mit sich: Muss man dafür sorgen, dass sich die Benutzer gerade an den eher gefährlichen Stellen besser an die Regeln halten? Braucht es mehr Mülleimer? Und wann geht endlich der Klo-Container in Betrieb? Wir fragten bei der Stadt nach.

Wer ist zuständig für die Sicherheit am Pumptrack?
Ganz klar die Benutzer oder ihre rechtlichen Vertreter, also bei Kindern deren Eltern. Das betont die Stadtverwaltung: Sie seien aufsichtspflichtig. Vorweg schickt die Stadt aber: „Gute Besserung an den Verunfallten.“ Das schreibt Sprecherin Nicole Fulgenzi in einer Antwort auf unsere Anfrage.
Am Pumptrack selbst, also der asphaltierten Rennstrecke für Roller, Skater und Radfahrer, sei ein großformatiges Schild angebracht, das die Stadt für absolut ausreichend halte: „Es geht über die sonst übliche Spielplatzbeschilderung weit hinaus“, so Fulgenzi. „Sowohl Piktogramme als auch einfache Worte machen die Regeln auf der Anlage deutlich.“ Die Helmpflicht werde ausdrücklich hervorgehoben. Zudem gebe es weiterführende Links zur Erklärung der Benutzung eines Pumptracks: Per QR-Code könne man sich ein Video dazu auf seinem Smartphone ansehen.
Zudem bestreife der Kommunale Ordnungsdienst unregelmäßig den Spielplatz, auch an Wochenenden. Das geschehe im Rahmen der personellen Kapazität und mit Blick auf zeitgleich stattfindende Ereignisse im Stadtgebiet sowie in Abhängigkeit von der Jahreszeit oder Ferienzeit.
Auf die Frage, ob ein Zaun eine Option wäre, hält sich die Stadt konkret zurück.
Wie schätzen Sie die Müllsituation ein?
Die Beobachtung von Nutzern und unserer Redaktion in den ersten Wochen: Durch die hochfrequente Nutzung laufen gerade an den Wochenenden die Mülleimer über. Der Müll verteilt sich dann schnell überall auf dem Gelände, weil die Leute ihn lieber neben den Mülleimer legen, als ihn einfach mitzunehmen.
Die Stadt erklärt dazu: „Der EUV hat bereits zusätzliche Papierkörbe angebracht. Sie werden sechsmal pro Woche geleert.“
Warum ist der dort aufgestellte WC-Container noch nicht geöffnet bzw. in Betrieb gegangen?
Zu Anfang war gar keine Toilette am Gelände eingeplant. Doch auch aufgrund politischer Initiativen schwenkte die Stadt hier noch um und organisierte eine Lösung: Der EUV stellte einen WC-Container zur Verfügung. Der soll beim Eröffnungsfest-Samstag auch geöffnet gewesen sein, doch schon am Sonntag drauf waren die Türen verschlossen. Zum Hintergrund erklärte der EUV Stadtbetrieb, man habe ihn für den Start nur provisorisch angeschlossen und müsse da für eine feste Installation der Wasserver- und -entsorgung noch nacharbeiten.
Nun erklärt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi: „Die Arbeiten an den Toiletten werden nach Angabe der Fremdfirmen, die mit der Fertigstellung beauftragt sind, voraussichtlich in den Herbstferien abgeschlossen sein.“

Gibt es sonst noch offene Punkte bei der Stadt?
Offenbar ja. Zum einen steht theoretisch noch ein dritter Bauabschnitt aus, der aufgrund von Kostensteigerungen im Bauprozess im zweiten Bauabschnitt ausgegliedert wurde. Ein Streetbasketball-Court und eine Seilbahn könnten noch Teil eines dritten Bauabschnitts sein.
„Bei den Beteiligungen zur Gestaltung der Spiel- und Sportfläche wie auch beim Eröffnungsfest wurden weitere Wünsche u.a. in Bezug auf weitere Spielgeräte geäußert. Ob eine Umsetzung möglich ist, prüft die Stadtverwaltung“, erklärt Nicole Fulgenzi nun. All das ist vermutlich vor allem eines: eine Geld-Frage.